Plattenkritik

Drudkh - Blood In Our Wells/Songs Of Grief And Solitude (Rereleases)

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Release Date: 24.05.2010
Datum Review: 23.05.2010

Drudkh - Blood In Our Wells/Songs Of Grief And Solitude (Rereleases)

 

 

Macht es Sinn gerade mal 4 Jahre „alte“ Releases 1. zu rereleasen und 2. zu remastern? Sinn oder Unsinn dieser Veröffentlichungen zum Trotz erscheint auf Seasons Of Mist (in letzter Zeit einigen vielleicht durch den Label-Wechsel von THE DILLINGER ESCAPE PLAN ein Begriff) der komplette Releasekatalog des Pagan-Eckpfeilers DRUDKH mit neuem Artwork, im Digipack und eben geremastered noch mal. Seit 2008 geht das Spiel nun, und während die ersten beiden Alben bereits im neuen Gewand auf Seasons Of Mist zu haben sind (wo das Ganze auch schon weitaus mehr Sinn macht), darf sich der geneigte Freund pagan-metallischer Töne nun auch auf die neuen Versionen der beiden Werke „Blood In Our Wells“ und „Songs Of Grief And Solitude“ ähm, freuen.

Nebst dieser kleinen Kontroverse, die ja keinem weh tut – schließlich muss man sich von einem solchen labeltechnischen „Neuanfang“ ja nicht gestört fühlen geschweige denn dafür Geld ausgeben -, muss hinsichtlich der Qualität der eigentlichen Releases der Daumen senkrecht nach oben zeigen. „Blood In Our Wells“ ist da beispielsweise eine wirklich schöne und durchweg unpeinliche Pagan-Metal-Platte, welche mit netten folkigen Anleihen und einer sehr dichten Atmosphäre zu überzeugen weiß. DRUDKH zeichnen dabei geschickt anmutige Klanglandschaften, welche sich durch ihre progressive Art mit der Zeit wunderschön entfalten und einen beinahe ständig prachtvolle Momente eröffnen.

Auf der anderen Seite steht „Songs Of Grief And Solitude“, welches etwas so klingt wie wenn MOONSORROW ihrer folkigen Seite freien Lauf lassen. Tatsächlich kommt das Album komplett instrumental und akustisch daher und versprüht eine der Natur nahen, wie im Wald (oder besser: am Lagerfeuer) sitzenden Atmosphäre. Hierbei gilt: Sicherlich nicht jedermanns Geschmack, aber sicherlich alles andere als schlecht – wenn auch eher zum gemütlichen nebenbei Hören geeignet.

Genrefans, welche beide Alben noch nicht ihr Eigen nennen, dürfen also bei beiden Rereleases guten Gewissens zugreifen. Gerade „Blood In Our Wells“ ist dabei ein herausragendes Genrewerk, welches jeglicher Beschäftigung wert ist, und auch „Songs Of Grief And Solitude“ kann überzeugen, wobei hier vorher reinhören unerlässlich ist – und die Frage, ob sich für ein solches „Experiment“ wirklich 16 Euro lohnen, von jedem selbst beantwortet werden muss.

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Olivier H.

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"They said, Do you believe in life after death? I said I believe in life after birth" - Cursed