Plattenkritik

The Crown - Doomsday King

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Release Date: 24.09.2010
Datum Review: 24.09.2010

The Crown - Doomsday King

 

 

2000 erschien mit "Deathrace King" ein Meilenstein im Death/Thrash, ein Album, das fuchsteufelswild um sich schlägt und erahnen lässt, wie MOTÖRHEAD im Death Metal Rausch klingen. Urheber eines der genialsten Metalalben überhaupt waren THE CROWN, die danach noch ein paar Achtungserfolge erzielen konnten, sich aber 2004 wegen einer kreativen Durststrecke konsequent auflösten. Da Reunions in der Metalwelt heutzutage das tägliche Brot sind (und Germanen in der Regel rote Bärte trugen), haben sich 4/5 der "Deathrace King" Crew (nur Sänger Johan Lindstrand blieb bei der Wiedervereinigung außen vor) 2009 wieder zusammengerauft, mit Jonas Stålhammar einen neuen Grunzer eingepackt und "Doomsday King" eingetütet.

Der Albumname soll wahrscheinlich eine Brücke zum oben angesprochenen Meisterwerk schlagen, was sowohl stilistisch als auch sonst irreführend ist. Als erstes muss der Sound mit einem Makel verhaftet werden. Wie kann es eigentlich sein, dass eine THE CROWN Produktion undurchsichtig, dumpf und im Drumbereich viel zu künstlich geworden ist? Auch hier kann sich bei "Deathrace King" eine Scheibe Sound abgeschnitten werden. Dann sieht das Coverartwork aus wie ein überfahrener Papagei, da wäre weniger durchaus mehr gewesen, siehe bitte auch hier: "Deathrace King".

Kommen wir zum Erfreulichen auf "Doomsday King": Die Schweden zeichneten sich seit ihrem Debüt "Hell Is Here" (davor veröffentlichten sie schon zwei Alben unter dem Banner CROWN OF THORNS) durch energische Spielfreude und Rock'N'Roll Groove inmitten ihrer aggressiven Death/Thrash Geschosse aus. Auch 2010 können sie noch eine Vielzahl ihrer selbst gezüchteten Nachahmer deklassieren wenn es darum geht, explosionsartig die Richtung zu wechseln und hakenschlagend im Todesblei Inferno zu klotzen. Dabei sind THE CROWN nie stocksteif, sondern zocken locker, leicht und bierselig. Zwar ist der neue Mann am Mikro zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, da er nicht über ein Satan From Hell Lindstrand Spektrum an oralen Waffen verfügt. Aber Jonas Stålhammar ist ein sehr solider, relativ cooler Frontmann, der den Tracks seine attitude aufdrückt. "Doomsday King" hat definitiv seine Momente und drückt einem die Puschen ordentlich in den Grand Canyon, so dass es auf einer Stufe mit den beiden letzten THE CROWN Alben vor der Reunion ("Crowned In Terror", dass vom ehemaligen AT THE GATES Recken Tomas Lindberg 2002 eingesungen und 2004 unter "Crowned Unholy" noch einmal veröffentlicht wurde, diesmal wieder mit Johan Lindstrand am Mikro / "Possessed 13" (2004)) steht. Aber die Magie und die Metalader, Brutalität, Melodie, Geschwindigkeit und Rock'N'Roll genial zu verbinden, ist seit 2000 aus dem THE CROWN Lager verschwunden und konnte auch durch diese Reunion nicht wieder eingefangen werden.

Tracklist:
1. Doomsday King
2. Angel Of Death 1839
3. Age Of Iron
4. The Tempter And The Bible Black
5. Soul Slasher
6. Blood O.D.
7. Through Eyes Of Oblivion
8. Desolation Domain
9. From The Ashes I Shall Return
10. He Who Rises In Might - From Darkness To Light

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Clement

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Ich fühle mich zu alt