Plattenkritik

Burn - The Truth

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Release Date: 11.03.2011
Datum Review: 04.04.2011

Burn - The Truth

 

 

Nimm dich in acht vor Kajal getränkten Männern! Die können eigentlich nur musikalischen Schrott produzieren und der Erguss wäre für gestandene Mannskerle ohnehin vieeeeeeeeeeeeeeel zu soft. Wenn dann auch noch Mixtur aus Dark Wave, Pop und nur wenig Rock aus der so unzutreffend benannten Band BURN (dafür aber umso zutreffender Songtitel namens „White Is The New Black“) kommt, dann müsste ein großer Bogen um deren Debüt „The Truth“ gemacht werden.

Konjunktiv!

Denn wo subjektiv viel oberflächlicher Schatten ist eine Menge offen zur Schau getragene Qualität und riesig Potential. Am ehesten kann der Einstand des Münsteraner Quartetts mit den sanfteren THE CURE verglichen werden. Die Parallelen werden mit einer an KATATONIA erinnernden Stimmfarbe ausgemalt (die allerdings in den Höhen leichte Probleme hat, vor allem dann, wenn es etwas harscher vorangeht), wobei der sich selbst in Mitleid suhlende Teint des kurz vor Selbstmord wegen Depressivität stehende Robert Smith in der Stimme noch meilenweit entfernt vor Anker liegt. Aber die Refrains klingeln, sie bohren sich nach einigen Durchläufen ob ihrer Lässigkeit und Coolness in die atmosphärische Seite des Ichs und verzaubern dann von Beginn an. BURN machen keinen großen Bogen um catchy, cheesy und poppen was das Zeug herhält. Aber sie verstricken sich nicht in zu viel Kitsch, sondern reißen das Ruder immer wieder mit intelligenten Arrangements und einem Gespür für die Vertonung von süßer Tristesse herum. Um das Gesamtpaket „The Truth“ abzurunden wurde mit Vincent Sorg ein namhafter Produzent verpflichtet, der aufgrund eines hervorragenden, sich zurück nehmenden Sounds jeden Cent Entlohnung Wert ist.

Tracklist:
1. Burn For You
2. Ghost
3. The Truth
4. Deeper Down
5. Phoenix
6. Naivety
7. Dirt
8. White Is The New Black
9. Lost Into This World
10. Bursting Clouds
11. Where Are You

Autor

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Clement

Autoren Bio

Ich fühle mich zu alt