Plattenkritik

A Traitor Like Judas & Maintain - Lifetimes

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Release Date: 17.06.2011
Datum Review: 17.05.2011

A Traitor Like Judas & Maintain - Lifetimes

 

 

Eins plus eins gleich eins. Was soll denn bitte anderes dabei herauskommen, wenn sich die Speerspitze des norddeutschen Metal(-core)s zu einem kollaborativen Release zusammentut? Sicher nichts Neues, aber ebenso nichts Verkehrtes. „These are our lifetimes – let´s go!“

A TRAITOR LIKE JUDAS eröffnen nach dem punktiert einstimmenden „Lifetimes“ mit „We Are Not Done“ und schließen dort an, wo man es erwartet: Brutale Riffs treffen auf Jaspers grunzendes und fundiertes Organ, der instrumentale Part teilt sich in amtliches DoubleBass-Gewitter und teils melodische Anleihen auf. Gezielt und ohne heißen Brei setzen schließlich auch die Niedersachsen von MAINTAIN die Reise Death Metal-lastig mit ihren 4 Titeln fort, lediglich das zuvor von ATLJ beigesteuerte „Interlude“ wirkt fast etwas bremsend und auf das Gesamtvolumen gesehen eher überflüssig. „Ideas Hopes And Dreams“ folgt dem Faden, den die TRAITOR-Jungs durch ihren Beitrag zur Split mit den Labelmates (ganz ohne B-Seiten oder anderweitiges Recycling) ziehen. Protzig und bullig? Klar! Stets die Ärmel hoch und das Bein auf der Monitorbox. „We Are The Light, And We Are Here To Stand And Fight“ sei mal dahingestellt - dass A TRAITOR LIKE JUDAS sich selbst nicht zu ernst nehmen, sollte mittlerweile die Runde gemacht haben.
Auch auf „Lifetimes“ kann man musikalisch nichts bemängeln, von der Produktion (Kohlekeller/ATLJ + und Basement Recording/MT) bis zu den versteckten Gitarrenlicks und cleveren Breaks werden alle relevanten Aspekte von beiden Bands vorbildlich und dennoch respektvoll kaputtgefrühstückt. MAINTAIN nimmt sich - wie nach „With A Vengeance“ zu erwarten – mit „Retribution“ und „Episodes Of Solitude“ der deutlich metallischeren, zackigeren und zerstörerischen Seite an, A TRAITOR LIKE JUDAS greifen stolz und gerne auf ihren Hardcore-Touch zurück. „This Is Our Duty. This Is Our Challenge. These Are Our LIFETIMES.“ Ist klar, Jungs.
Trotz der brutal sauberen und wälzenden Herangehensweise bleibt der MAINTAIN-Beitrag für den Geschmack des Autoren etwas im Hintergrund, während der erste Teil dieses 35-minütigen Werkes (also jener aus der Feder von ATLJ) mit mehr Detailverliebtheit und Dichte punktet. Dennoch: Das Doppelpack Bundesrepublik-Metal at its best, oder zumindest weitaus gereifter und dringlicher als der Großteil aus der (internationalen und übergroßen) Retorte.

Trackliste:

01. Lifetimes (ATLJ) 1:12
02. We Are Not Done (ATLJ) 3:37
03. Not (Willing To) Accept The World's Ruin (ATLJ) 3:43
04. Interlude (ATLJ) 1:37
05. Ideas Hopes and Dreams (ATLJ) 3:15
06. Make This Happen (ATLJ) 5:55
07. The Epitome of Apathy (MT) 4:00
08. Episodes of Solitude (MT) 3:24
09. Retribution (MT) 3:01
10. Lines of Gold (MT) 4:47

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.