Plattenkritik

Jamey Jasta - Jasta

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Release Date: 25.07.2011
Datum Review: 24.07.2011

Jamey Jasta - Jasta

 

 

Eine Jamey-Jasta-Soloplatte? Macht das Sinn? Eine mehr als berechtigte Frage, expandierte der HATEBREED- und KINGDOM-OF-SORROW-Sänger doch zwar als Person und Gesicht, nie aber stilistisch. Das machte zuletzt die sich recht eindimensional lesende und wenig Spielraum für Überraschungen lassende Coverplatte, aber auch seine Zweitband KINGDOM OF SORROW klar, die nur marginal vom Kurs des Shouters abwichen. Das alles ist selbstredend nicht dramatisch: Niemand erwartet von HATEBREED ein SONIC-YOUTH-Cover, und auch KINGDOM OF SORROW bot, was man sich von einer Kreuzung aus CROWBAR und eben HATEBREED versprach. Jamey Jasta ist eben ein Mann für direkte, schnörkellose Musik – und mehr wollen seine Fans auch nicht von ihm hören. Nur: Warum dann diese Soloplatte?

Natürlich liefert Jamey Jasta auf seinem Solodebüt mehr als bloß Hardcore mit Thrash-Kante wie man ihn von seiner Hauptband kennt. Natürlich gibt es da Stücke, in denen er seine Clean-Vocal-Experimente fortführt und in Stücken wie „Screams From The Sanctuary“ teilweise richtig nach Ami-Rock a la SOIL oder DROWNING POOL klingt. Dazwischen gibt es allerdings mindestens genauso viele Stücke, die genauso ebenfalls auf einem neuen HATEBREED-Album hätten veröffentlicht werden können. Und das war’s – mehr bietet „Jasta“ nicht. Daher noch mal: Warum diese Soloplatte? Warum nicht ein neues HATEBREED-Album, und die mit einer Hand abzählbaren etwas anders, aber nicht unbedingt ungewöhnlich klingenden Stücke als Bonustracks einer Limited Edition? Oder, ganz abwegig: Warum nicht einfach mal eine Platte mit diesem neuen Stil durchziehen, wenn sich das ganze schon Soloalbum schimpft?

Bei aller Fragwürdigkeit des ganzen Unterfangens darf allerdings nicht vergessen werden, dass „Jasta“ durchaus Momente hat, die Spaß machen. Gerade einige Soli und Gitarrenmelodien, die zumindest etwas auf Atmosphäre bedacht sind, dürfen durchaus als gelungen bezeichnet werden. Auch die gebündelte Prominenz rund um Protagonisten von LAMB OF GOD, AS I LAY DYING, ALL THAT REMAINS sowie Zakk Wylde himself darf positiv gewertet werden. „Jasta“ ist somit ein mehr als zweischneidiges Schwert geworden, zu der leider nicht viel mehr gesagt werden kann als folgende Phrase: „Wo Jasta drin steht, ist auch Jasta drin!“

Tracklist:

1. Walk That Path Alone
2. Mourn The Illusion
3. Screams From The Sanctuary
4. Nothing They Say
5. Anthem Of The Freedom Fighter
6. Something You Should Know
7. Set You Adrift
8. Enslaved, Dead Or Depraved
9. With A Resounding Voice
10. The Fearless Must Endure
11. Heart Of Warrior
12. Death Bestowed

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Olivier H.

Autoren Bio

"They said, Do you believe in life after death? I said I believe in life after birth" - Cursed