Plattenkritik

Polar Bear Club - Clash Battle Guilt Pride

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Release Date: 16.09.2011
Datum Review: 27.08.2011

Polar Bear Club - Clash Battle Guilt Pride

 

 

Wie soll man eine Besprechung eigentlich gebührend beginnen, wenn ein Album schon so großartig anfängt wie "Clash Battle Guilt Pride" von POLAR BEAR CLUB. Ohne Umwege direkt ans Eingemachte: "just some words, just some feelings". Ach man, vermisst hat man sie, obwohl sie nie richtig weg waren. Und jetzt? Die Hymnen konnten sie schon immer, trotzdem hat man gerade an der Stärke gefeilt: Man möchte nicht nur den Club umarmen, man baut aus! Und zitierte Textstelle ist auch einfach mal eine sympathische Untertreibung Jimmy Stadt's. POLAR BEAR CLUB sind zurück – persönlicher denn je!

"Pawner", besagter Opener, beginnt so schön melancholisch, dass man gleich voll drin ist bis nach 2 Minuten der Vorhang fällt. Wie geil ist das denn? Die Riffs, das kontrolliert scheppernde Schlagzeug und dazu die Stimme von Jimmy Stadt, die ab jetzt nicht mehr den Spagat zwischen Clean- und Reibeisen-Stimme vollbringt sondern kontinuierlich beide Stärken als Duo agieren lässt: Gleichzeitig! Das macht Bock. Das nachfolgende "killin' it" könnte das großartige "Boxes" dieser Platte sein, die Vorab-Single "Screams in Caves" ist ein typischer PBC-Song, ohne Umschweife, ohne viel Tamm-Tamm. Soweit, so gut! Spätestens bei "My Best Days" aber wird klar: Jimmy Stadt schrieb dieses Mal wesentlich persönlich als noch auf den Vorgängern. Auch "I'll Never Leave New York" strotzt vor Wehmut, dennoch verfällt man nie in Jammerlaune, viel eher wird gerade bei letztgenanntem noch einmal klar, wie weit PBC ihre Arme dieses Mal ausstrecken. Melodien für Millionen – es könnte klappen! "Bottled Wine" hingegen ist dann wieder so ein Song zum wohlfühlen und "3-4 tango", der Abschied dieser wundervollen Platte, vielleicht einer der besten POLAR BEAR CLUB Songs überhaupt, dank Tiefgang.

Abschließend bleibt zu sagen: POLAR BEAR CLUB sind noch immer die alten, haben mit "Clash Battle Guilt Pride" aber eine tolle Punk-Platte aufgenommen und scheuen weder zarte Anflüge von Pomp und Pop, noch genial positionierten Tiefgang. Schön, wenn eine Band sich nicht unbedingt neu erfinden muss. Wie sagt man so schön: Stagnation auf hohem Niveau.

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Raphael

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