Plattenkritik

Woods Of Desolation - Toward The Depths

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Release Date: 03.02.2012
Datum Review: 09.01.2012

Woods Of Desolation - Toward The Depths

 

 

Letztes Jahr setzen WOODS OF DESOLATION mit „Torn Beyond Reason“ eine ordentliche Duftmarke. Doch dieses war nicht das erste Album der Australier. Bereits 2008 erschien mit „Toward The Depths“ das Debütalbum. Nun wird „Toward The Depths“ von Northern Silence Productions neu aufgelegt.

Wo „Torn Beyond Reason“ an vielen Stellen verträumt und gar hoffnungsfroh klingt dominiert auf dem Erstling die Verzweiflung. Die sehr raue Produktion gibt dem Album eine Kälte, die durch Mark und Bein geht. Produktionstechnisch ist „Toward The Depths“ aber ein Armutszeugnis. Gerade der Gesang muss leiden und klingt oftmals ziemlich verwaschen. Würde man von WOODS OF DESOLATION mit diesem Werk zum ersten Mal zu hören bekommen, würde man sie wohl aufgrund der Low-Budget-Produktion schnell in eine Kiste mit den übrigen überflüssigen 08/15-Black-Metal-Bands stecken. Jedoch sind Songs wie „They Will Never Leave Their Tormentor“ oder „When Frost Comes Falling Down“ schlussendlich so gut, dass es einem relativ leicht fällt über die miserable Technik im Hintergrund hinwegzusehen und den Glanz in „Toward The Depths“ zu entdecken. Seinen Teil dazu trägt auch das Akustikgitarren-Spiel bei, das in „Solitude (Part II)“ und im kompletten „Outro“ zum Einsatz kommt. WOODS OF DESOLATION schaffen es im Kopf des Hörers Bilder und eine eiskalte, fast verzweifelte Atmosphäre zu kreieren. Durch recht simple, aber sich im Kopf festsetzende, Melodiebögen wissen sich WOODS OF DESOLATION von anderen Bands des Genres abzugrenzen. Zwar hätte eine Überarbeitung des Soundbildes diese noch weiter in den Vordergrund holen können, so muss der geneigte Hörer erst etwas im Matsch wühlen, bis die Melodien zu voller Entfaltung kommen.

Wer es schafft den Kompromiss einzugehen und die Produktion zu akzeptieren, wird mit einem tollen Album belohnt. „Toward The Depths“ war in seinen Songstrukturen zwar noch nicht so komplex wie sein Nachfolger schafft es aber mit anderen Stilmitteln wie Monotonie und dadurch entstehender Stimmung, sowie starken Melodien zu punkten.

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Manuel

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Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.