Plattenkritik

Soulfly - Enslaved

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Release Date: 09.03.2012
Datum Review: 07.03.2012

Soulfly - Enslaved

 

 

Die Erwartungen an ein neues SOULFLY-Album waren gering. Zu ideenlos kam der letzte Aufguss alter Glanztaten namens "Omen" daher, zu ausgeleiert erschien die zuletzt deutlich härtere Ausrichtung bereits. Die ehemals tragenden World Music Elemente verkamen immer mehr zur Randnotiz, die alten Grooves wurden von inspirationslosen Prügelorgien vernichtet. Doch "Enslaved" überrascht. So schafft es Longplayer Nummer Acht, trotz Augenkrebs verursachendem Belphegor-Look-A-Like Cover, den brasilianischen Metal-Exportschlager vor dem endgültigen Schiffbruch zu retten.

Dabei ist bei Max Cavalera, dessen Rastas wenigstens nicht mehr wie dicke Leberwürste aussehen, und seinen Mannen nicht viel von einem Wechsel des eingeschlagenen Weges zu bemerken. Auch auf "Enslaved" wird geknüppelt was das Zeug hält. Da kommen brutale Blastbeats genauso zum Zuge wie Gastvocals von Dez Fafara (DEVILDRIVER) oder Travis Ryan (CATTLE DECAPITATION). Dennoch wirken die Südamerikaner bedeutend frischer und inspirierter als zuletzt und das obwohl der letzte Totalausfall "Omen" gerade mal zwei Jahre alt ist.

Und teilweise feiert sie auch ein bisschen ihr Comeback, die World Music. Zwar immer noch äußerst dezent und zurückhaltend aber "American Steel" wird auch oder gerade durch die orientalischen Samples und die brasilianischen Rythmen zum Albumhighlight. Auch der Rest bietet instrumental ansprechenden und vokal wie immer wenigstens energetischen Metal. Zwar erreichen SOULFLY dabei natürlich nicht den alten Hüpffaktor, dass mag auch am modifizierten Stil liegen, aber andererseits überrascht Cavalera mit einem interessanten Schlusstrack namens "Revengeance", in dem er von Bruder Igor, Sohn Zyon und Stiefsohn Richie unterstützt wird. Gewidmet wurde der Song Max' verstorbenem Stiefsohn Dana Wells. Eine schöne Geste, ein schöner Schlusspunkt unter einem schlussendlich definitiv gelungenem Album.

PS: Das einzige Unverständnis meinerseits: die schöne Bandtradition, der selbstbetitelte Song (immerhin schon Nummer Acht), nur Bonus-Track? Schade.

Tracklist:

1. Resistance
2. World Scum
3. Intervention
4. Gladiator
5. Legions
6. American Steel
7. Redemption Of Man By God
8. Treachery
9. Plata O Plomo
10. Chains
11. Revengeance

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Enrico

Autoren Bio

Je ne sais pas. Ein Hoch auf meine Standardantwort im Französischunterricht in der Schule.