Plattenkritik

Veil Of Maya - Eclipse

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Info

Release Date: 23.03.2012
Datum Review: 08.04.2012

Veil Of Maya - Eclipse

 

 

Wie oft sind Leser von uns zum Mitmachen animiert worden? Wie oft betonen wir, dass Allschools als Plattform VON FANS FÜR FANS konzipiert wurde und genau so gelebt wird bzw. werden muss? Somit freuen wir uns, euch die Rezension unseres Leser's Rumpel zum neuen VEIL OF MAYA Album "Eclipse" präsentieren zu dürfen. Vielen Dank an Rumpel!!!



Jeder, der schonmal eine Scheibe von VEIL OF MAYA gehört hat, weiß mit was für talentierten Musikern er es zu tun bekommt. Für viele Deathcore-Liebhaber ist das 2008er "The Common Man´s Collapse" längst eine Art Klassiker. Mit dem Release von [id] im Jahre 2010 konnten die US-Amerikaner ihren hohen Stellenwert für den technisch progressiven Deathcore weiter ausbauen. Weitere 2 Jahre später erscheint nun ihr insgesamt viertes Studioalbum "Eclipse". Mit dem neuen Silberling in petto tourt der Vierer anno 2012 erstmals als Headliner durch Europa. Zurecht?

Nach doch eher zurückhaltenem, atmosphärischem Intro wird einem sofort klar: Die Zeichen im Hause VEIL OF MAYA stehen auf Sturm, aber wie! Schon die ersten Klänge von "Divide Paths" machen deutlich, wie brachial die Jungs 2012 klingen. Während das Gaspedal bis zum Anschlag durchgetreten wird, merkt man schnell wie abgeklärt die Vier miteinander harmonieren. Technisch nahezu perfekt reiht sich hier ein starker Song and den nächsten. Neben den gewohnt immer wieder eingestreuten bahnbrechnenden Breaks in standesgemäß vertrackter Meshuggah-Manier, sind es auf der neuen CD aber vor allem die Blastbeats, die regieren. Kombiniert mit präzise eingesetzten, düster wirkenden Djent-Passagen und epischen Melodien entfaltet sich hier tatsächlich so etwas wie eine Eklipse.

VEIL OF MAYA haben ein Album erschaffen, auf dem es schwer fällt einzelne Songs hervorzuheben. Im Vergleich zu vielen anderen Tech-Deathmetal-Alben verliert man hier zu keiner Sekunde den roten Faden. Sie schaffen das Kunststück, den Hörer von der ersten Sekunde an abzuholen und zu fesseln. Da wäre beispielsweise das groovig-melodische "The Glass Slide", die epische Dampfwalze "Enter My Dreams", oder mit "Vicious Circles"
das vermutlich eingängigste Stück, welches Veil of Maya je geschrieben haben. Ich bin davon überzeugt, dass selbst der sturste Bierthekenveteran bei diesem Überlied anfängt zu feiern und den Jungs auf der Bühne seine Aufmerksamkeit zu widmen. Insgesamt sollte man dieses Teil aber als Gesamtkunstwerk auf sich wirken lassen. "Eclipse" ist ein leidenschaftliches Potpourri aus knackigen Breakdowns (welche immer punktgenau sitzen), wunderschön
düsterer Atmosphäre und einer Peitsche, die niemals aufhört zu schwingen und alle Mannen der Band zu Höchstleistungen auffordert.

...ZURECHT!

VEIL OF MAYA haben mit "Eclipse" ein weiteres fettes Ausrufungszeichen setzen können und sich wieder einmal selbst übertroffen. Die Messlatte liegt hoch, sehr hoch. Und das nicht nur für die Labelkollegen von THE FACELESS und
deren heiß ersehnte kommende Scheibe. Ich für meinen Teil bin aber vor allem darauf gespannt, ob die Jungs dieses Album in Zukunft selbst noch einmal übertreffen können. Sollten sie dies schaffen, oder zumindest die Qualität von "Eclipse" halten und es anstatt 28 Minuten vielleicht 38 Minuten Laufzeit aufweist, dann sind definitiv mehr als 8 dicke Punkte einzutragen.

Tracklist:
01. 20/200
02. Divided Paths
03. Punisher
04. Winter Is Coming Soon
05. The Glass Slide
06. Enter My Dreams
07. Numerical Scheme
08. Vicious Circles
09. Eclipse
10. With Passion And Power

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Clement

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Ich fühle mich zu alt