Plattenkritik

Between The Buried And Me - „The Parallax II: Future Sequence“

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Info

Release Date: 05.10.2012
Datum Review: 13.10.2012

Between The Buried And Me - „The Parallax II: Future Sequence“

 

 

Abzusehen war es, dass BETWEEN THE BURIED AND ME ihrer EP „The Parallex: Hypersleep Dialogues“ einen zweiten Teil folgen lassen. Dieser hört nun auf den Titel „The Parallax II: Future Sequence“ und führt die, auf der EP begonnene, Sci-Fi-Geschichte zu Ende - Dabei ist die Fortsetzung jedoch wieder ein normales Album geworden und klingt wesentlich zielgerichteter als sein direkter Vorgänger.

Auf „The Parallax II: Future Sequence“ gehen BETWEEN THE BURIED AND ME konsequent ihren Weg weiter. Die Reise geht dabei immer weiter weg von der Core-Ursuppe, den Ursprüngen der Band und weiter in Richtung Progressive Metal. Der wohl größte Indikator dafür ist der wesentlich variablere Gesang. Tommy Rogers setzt häufiger auf die volle Bandbreite seiner Stimme und verleiht der Musik durch seine Klarstimme einen recht epochalen Anstrich.
Im Gegensatz zu „The Great Misdirect“ setzen die Amerikaner auch immer wieder auf atmosphärische Elemente und lassen den Liedern zwischen all der Polyrhythmik ein wenig mehr Platz zum Atmen. So ist „Melting City“ teilweise recht eingängig geraten und für BETWEEN THE BURIED AND ME-Verhältnisse schon fast als poppig und verträumt zu bezeichnen.
Daneben gibt es aber natürlich auch Stücke, die man als klassische BTBAM-Kompositionen bezeichnen könnte. „Lay Your Ghosts To Rest“ und „Extremophile Elite“ sind dafür die Paradebeispiele. Hier verknüpfen sie ihre ausufernden Frickel-Passagen perfekt mit den angesprochenen atmosphärischen Passagen – Gerade auf „Lay Your Ghosts To Rest“ ist dieser Kontrast wunderbar zu bestaunen.
Zwischen den fünf „großen“ Stücken des Albums setzen BETWEEN THE BURIED AND ME durch den Einschub von kurzen, simpleren Zwischenspielen Kontrapunkte. Sie leiten zwischen den Monumentalwerken über, führen vorsichtig neue Stimmungen ein und bewahren den Hörer vor der totalen Aufnahmeunfähigkeit.
Ein besonderes Augenmerk sollte man auf das abschließende „Silent Flight Parliament“ legen, welches den dramatischen Abschluss der Sci-Fi-Geschichte darstellt und dementsprechend gestaltet ist. Die inhaltliche Spannung ist auch musikalisch jede Sekunde greifbar – Epischer als im Schlussteil dieses Songs waren BETWEEN THE BURIED AND ME wohl nie!

Am Ende steht mit „The Parallax II: Future Sequence“ ein Album, das direkt an die vorangegangene EP anschließt und das den verworren und verkopft wirkende letzten Langspieler „The Great Misdirect“ fast vergessen lässt. Sie verstehen sich dieses Mal darauf, nicht nur ihre technischen Fähigkeiten zur Schau zu stellen, sondern dabei auch gute Songs zu schreiben.
Für die meisten Fans wird „Colors“ weiterhin das beste Werk der Band bleiben. „The Parallax II: Future Sequence“ steht diesem in Sachen Detail- und Ideenreichtum aber in nichts nach und untermauert den Status in der Szene fulminant.

Tracklist:

1. Goodbye To Everything
2. Astral Body
3. Lay Your Ghosts To Rest
4. Autumn
5. Exremophile Elite
6. Parallax
7. The Black Box
8. Telos
9. Bloom
10. Melting City
11. Silent Flight Parliament
12. Goodbye To Everything (Reprise)

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Manuel

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Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.