Plattenkritik

Shining - Redefining Darkness

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Release Date: 29.10.2012
Datum Review: 01.11.2012

Shining - Redefining Darkness

 

 

Ambitionslosigkeit kann man SHINING ja nicht vorwerfen, denn wer sein Album „Redefining Darkness“ nennt, scheint Großes vor zu haben. Wer sein Werk jedoch schon mit einer Plastik-Vagina in der Bandwanne ankündigt, von dem erwartet man auch nichts anderes als die Dunkelheit neu zu definieren.

Als erstes fällt einem beim neuen Album der Schweden wohl auf, dass sie die sonst übliche Nummerierung vor dem Titel dieses Mal haben sein lassen. „Redefining Silence“ ist somit schon als eine kleine Revolution in SHININGs Kosmos zu sehen.
Musikalisch wurde diese jedoch nicht losgetreten. Ihren eigenen Sound haben die Schweden schon seit dem monströsen „V: Halmstad“ gefunden und seither immer nur in Nuancen verändern.
So ergänzt „Redefining Silence“ das Gesamtbild der SHINING-Diskographie und kann mit einigen neuen Ansätzen überzeugen.
Wie schon auf der vorab veröffentlichten „Lots Of Girls Gonna Get Hurt“-EP angedeutet, setzt Nikolas Kvarforth an vielen Stellen auf Klargesang. In vielen Songs führt dies, neben den wie immer teils recht eingängig geratenen Melodien, zu einem hohen Wiedererkennungswert. Dem alteingesessenen SHINING-Fan wird es sauer aufstoßen, der Zielgruppenerweiterung sollte es jedoch nicht schaden.
Die Lieder selbst sind mit allerlei Spielereien versehen und die Schweden versuchen durch Einsatz von Saxophon oder spanischer Gitarre artifiziell an die Musik heranzugehen und sich vom Black Metal Background ein wenig zu lösen. Was auf den ersten Blick etwas befremdlich wirken könnte, ist jedoch ausgezeichnet eingewoben und fällt ehrlich gesagt nicht so aus dem Kontext, wie man es erwarten würde.
„The Ghastly Silence“ zum Beispiel gewinnt dadurch zwar an Tiefe und einer neuen Ebene, ist aber immer noch eindeutig in den Black Metal einzuordnen.

Alles in allem ist „Redefining Darkness“ ein starkes SHINING-Album geworden. Die Band spielt darauf klar ihre Stärken aus und versucht sich durch kleinere Experimente in verschiedenen Bereichen weiterzuentwickeln. Wer mit den „neuen“ SHINING schon immer etwas anfangen konnte, wird auch hier wieder die perfekte Musik zum Untergang finden, Fans der ersten Stunde, werden wohl auch nach Hören von Album Nummer 8 keinen Frieden mit der Gruppe schließen. Inwiefern „Redefining Darkness“ die Dunkelheit wirklich neu definiert, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden.

Tracklist:
1. Du, Mitt Konstverk
2. The Ghastly Silence
3. Han Som Hatar Människan
4. Hail Darkness Hail
5, Det Stora Grå
6. For The God Below

Autor

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Manuel

Autoren Bio

Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.