Plattenkritik

Astpai - Burden Calls

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Release Date: 22.08.2014
Datum Review: 07.08.2014

Astpai - Burden Calls

 

 

Dem Pizzapunk seine Lieblingsoesterreicher ueben sich in grossen Schritten. Als ob das Quartett aus Wiener Neustadt nicht umtriebig genug waere, fallen ASTPAI aus dem Tourvan ins Studio und steigen nach erfolgreichem Aufenthalt direkt wieder ein. "Burden Calls" besteht den Test der Zeit ebenso wie eventuelle Ueberreste den Tag danach: Kalt und verkatert schmeckt's noch immer, aber frisch aus dem Ofen macht auch Punkrock allen Synapsen mehr Spass.

Selten so engagierte und dauerfreundliche Kollegen wie die ASTPAIs erlebt, die live jeden Abend in die Vollen gehen und auch da handeln, wo andere nur herumfloskeln. Etwas enger wird es hingegen fuer den neuesten Anlauf , der geschult an KID DYNAMITE und den FLATLINERS gleichermassen auf den Wecker klopft wie bisher. Nachdem dieser mit "Single Use" ausreichend geklingelt hat, zeigen sich die vier Herren verschachtelt bis melancholisch - "Out" etwa kommt fuer ASTPAI-Verhaeltnisse nur langsam in die Poette. Die Gitarren von "Death Everywhere" hingegen sitzen wie ein Uhrwerk auf dem Schlagzeug und Frontmann Zock findet nicht bloss lyrisch den Weg in die erste Reihe.

Gerne lassen ASTPAI die Songs auf "Burden Calls" am Rande einbrechen, noch bevor sie sich behaupten oder aufbaeumen koennen. Das kennt man von etwa knackigen ONLY CRIME oder auch diversen Posthardcorebands der Moderne, nicht aber unbedingt vom agilen SHOOK ONES-like Hardcorepunk, der zuletzt auf "Crohnicles" mit Kante und Hooklines gleichermassen begeisterte. "Careers" versucht sich erfolgreich in Richtung Midtempo-Boeller, "Ground Control" wirkt dagegen blass und verunsichert. So baut "Burden Calls" auf Dauer keine klebrige Dynamik auf oder schafft den selbstbewussten Absprung ins Trockene. "Oxygen" oder "Departure" klingen verwischt bis beilaeufig, ein Teil der Dringlichkeit von ASTPAI scheint ausgelaugt oder - schlimmer noch - fast aufgebraucht. Das macht aus den dreizehn Songs noch lange keinen Fehlgriff. Der Knitterblick mit grauer Kapuze, wie ihn das Artwork enthuellt aber kratzt nach "Heart To Grow" und "Efforts To Means" einen Hauch mehr dunkle Emotionen als frischen Schweiss aus der Gasse.

Trackliste:

01. Single Use
02. Dead End Talking
03. Out
04. Death Everywhere
05. After All
06. Departure
07. Ground Control
08. Down By Love
09. Resignation
10. Careers
11. Small Change
12. Oxygen
13. Emotion In The Way

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.