Plattenkritik

Capsize - The Angst In My Veins

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Release Date: 10.10.2014
Datum Review: 17.10.2014

Capsize - The Angst In My Veins

 

 

Das erste Mal in Berührung bin ich mit CAPSIZE im letzten Jahr gekommen, als die Jungs aus San Diego in Europa mit BEING AS AN OCEAN und THE ELIJAH auf Tour waren. Die Debüt Full-Length „The Angst In My Veins“ ist nun auf Impericon Records erschienen. Als ich das erste Mal das Cover zu Gesicht bekam, schoss mir direkt das Cover der aktuellen BEING AS AN OCEAN in den Kopf, auch hier nun also eine weibliche Person mit weißem Hintergrund zu sehen, hat man da im Anschluß an die Shootings für den Impericon Katalog noch ein paar Fotos für Album Cover aufgenommen?

Für mich klingen CAPSIZE, wie auch schon auf ihrer letzten EP „Live A Burden, Die A Curse“, nach metallischem New School Hardcore, wie er Ende der 90er Jahre stark im Kommen war. Der durch und durch verzerrte Gitarrensound klingt ein wenig verwaschen und alles andere als differenziert. Das wiederum gefällt mir eigentlich gut und schafft zwar nicht unbedingt Eigenständigkeit, aber so etwas wie eine eigene Note. Der intensive wütende Gesang steht im Soundgefüge ein wenig über dem Rest, aufgenommen wurde das Album übrigens in Massachusetts bei DEFEATER Gitarrist Jay Maas, welcher beim Titelsong auch einen Gastpart auf dem Album übernimmt. Der Titelsong, an dritter Stelle der Tracklist, stellt für mich den ersten Höhepunkt des Albums dar. Neben den treibenden, metallischen Rhythmus Parts, kommen hier unterschwellig melodische Gitarrenriffs mit ins Spiel, die sich richtig im Ohr festsetzen. Sänger Daniel kotzt sich halb die Seele aus dem Leibe, meine Güte, das muss doch weh tun...und er klingt dabei verdammt verzweifelt. Weiterer Anspieltip wäre „Endless, Emptiness“ ein Song der zügig nach vorne prischt und dabei sowohl angenehm verspielt, wie auch stellenweise fast ein wenig unkontrolliert wird, im positiven Sinne, als würden sich CAPSIZE einfach gehen lassen und das gelingt ihnen verdammt gut.

CAPSIZE sind auf „The Angst In My Veins“ weiterhin nicht die einfachste Kost, richtig melodische Parts wird man hier weder musikalisch noch gesanglich finden, von einer Ballade ganz zu schweigen, aber nein, das muss auch gar nicht sein. Wut und Verzweiflung dominieren in einem dichten intensiven metallischen Gewand. Natürlich läuft man so ein klein wenig Gefahr zu eintönig zu werden, da man sich doch meistens von der Intensität auf ein und dem selben Level befindet. Mich hauen die 10 Songs nicht total vom Hocker, aber sie wissen durchaus zu Gefallen.

Tracklist:
1. Linger
2. Pale
3. The Angst In My Veins
4. Calmin Crippling
5. Endless, Emptiness
6. Tension
7. Complacent
8. Numb
9. This Song Made Me Think Of You
10. Spent

Autor

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Felix M.

Autoren Bio

ruhiger, bodenständiger Zeitgenosse