Plattenkritik

Myra - Valley

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Release Date: 05.12.2014
Datum Review: 15.12.2014

Myra - Valley

 

 

MYRA? Die gibt es noch? Das waren meine Gedanken, als ich von einem neuen Album der Leipziger erfahren habe. Das letzte Albumslebenszeichen „Godspeed“ liegt bereits 4 Jahre zurück und das ist in unserer schnelllebigen Zeit eine weite Reise. Nennenswert vielleicht noch der Wechsel am Gesang, seit letztem Jahr übernahm Florian Batze die Aufgaben des Frontmanns.

Das dritte Album wurde mit „Valley“ betitelt und auffällig ist das düstere Artwork. Die zehn Songs wurden kurz und knapp betitelt, konsequent daher, dass sie auch kurz und knapp auf den Punkt gehen. Das Tempo wird zwar variiert, aber im mittelschnellen Aufgalopp fühlen sich MYRA besonders wohl. Immer wieder werden Blastfetzen eingestreut, das Material ist sehr griffig und bissig. Auch der neue Sänger tobt sich mit vielen Facetten aus und passt hervorragend zum modern thrashigen Melodic Death. Insgesamt klingt „Valley“ sehr routiniert und da sich Jacob Bredahl und Tue Madsen um die Produktion kümmerten, setzt sich diese Beschreibung auch im Sound fort. Den Refrains ist (natürlich) eine besondere Bedeutung beigemessen worden, und diese können sich hören lassen und gehen gut ins Ohr. Allerdings bleiben sie bei den meisten Tracks kurz vor dem Festfressen stehen und kehren wieder um. Jemand scheint sie zurückgerufen zu haben, denn ihnen fehlt das Unverkennbare, das, was uns mit zittrigen Händen zum Plattenregal laufen lässt. Ausnahmen davon sind „Abyss“ und „Crown“. Bei Ersterem steht die Intensität und melancholische Dunkelheit im Vordergrund. Verantwortlich dafür neben dem tief nach unten ziehendem Songwriting ist Michelle Darkness (END OF GREEN), der mit seinem unverwechselbarem Timbre das gewisse Etwas herauskitzelte. Der Zweite ist eine richtig kleine Sau geworden, der einen hin und her schüttelt, ausknockt und im Straßengraben liegen lässt.

Dennoch haben MYRA mit „Valley“ ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt und werden dieses Anfang 2015 betouren. Macht euch also selbst ein Bild von der Band und lasst euch davon überzeugen, dass das Quintett eigentlich noch nie einen schlechten Song geschrieben hat!


Tracklist:
01. Valley
02. Blind
03. Walk
04. Abyss
05. Gloom
06. Lights
07. Barrier
08. Crown
09. Earth
10. Demise

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Clement

Autoren Bio

Ich fühle mich zu alt