Plattenkritik

Pete Ross & The Sapphire - The Boundless Expanse

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Release Date: 06.02.2015
Datum Review: 10.02.2015

Pete Ross & The Sapphire - The Boundless Expanse

 

 

PETE ROSS stammt eigentlich aus Australien und ist nicht unbedingt der Inbegriff eines neunmalklugen Hippies. Schwebegitarren und künstlerisch verwurzelter Classic Rock regieren bei dem bis dato so NICK CAVE-affinen Musiker trotzdem um jeden Preis.

So zieht es den singenden Gitarristen zu den Aufnahmen des vierten Albums seines Folkrock-Trios nach Italien, wo ein rohes, analoges Pult und das ehrliche Songwriting ebenso am Puls von „The Boundless Expanse“ beteiligt sind, wie die klanglichen Weiten, die Ross von seiner Heimat offenbar in die Gene gespritzt bekommen hat. Anders sollte der Weg sein, den die acht Songs bestreiten: Raus aus dem dunklen Tunnel wollen PETE ROSS AND THE SAPPHIRE offenbar – ganz besonders in Momenten wie „Existing In A Bubble“. Die beruhigende Stimme von Bassistin und Tattoofan Susy Sapphire trägt den kompletten Song, dazu liefern Bass, Schlagzeug und Gitarren ein blickdichtes Fundament.
Ganz anders geht es mit „Sleep Child“ weiter. Hier wuehlen sich Psychedelic und aufgescheuchte Basslaeufe bis in den grellen Chorus, Ross selbst singt geballt und manchmal etwas zu erhaben. Nach dem eröffnenden Neunminüter „The Alarm Has Sounded“ ist auch der weitere Verlauf von „The Boundless Expanse“ nicht unbedingt ein klassisches Rockalbum. Sapphire, Ross und Drummer Allessandro Deidda leiten hier fernab von Langeweile einen mehr epischen Soundtrack ein, verfangen sich dann bei „Gossamer“ in dessen Spannungskurve und loesen mit dem Interlude-artigen „Postcard To Mary“ alle Knoten. In den sonnigen, farbenfrohen Momenten funktioniert die internationale Band in der Summe sogar besser.
„Are We Leaving?“ hebt den Duettgesang heraus aus dem Nebel und bettet ihn auf lockere Synthesizer. „The alarm has sounded / wake up – don’t run“ heisst es im Finale von „The Boundless Expanse“. Mit einem progressivem Instrumentendickicht und zahlreichen Verweisen an die 70er und 60er nehmen PETE ROSS AND THE SAPPHIRE Abschied von einem intensiven Konzeptalbum, dass jedoch nicht durchgehend in der Lage ist zu fesseln und zu verzaubern.

Trackliste:

• 1 The Alarm Has Sounded
• 2 Have You Seen The Incubus?
• 3 Nobody Knows
• 4 Existing In A Bubble
• 5 Sleep Child
• 6 Postcard To Mary
• 7 Gossamer
• 8 Are We Leaving?

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.