Plattenkritik

Itchy Poopzkid - Six

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Release Date: 10.04.2015
Datum Review: 29.03.2015

Itchy Poopzkid - Six

 

 

"Jajaja, jetzt wird wieder in die Hände gespuckt - wir steigern das Bruttosozialprodukt…“ Motto und Melodie liefern gleich doppelte Bedeutung auf "Six", dem - Jackpot - sechsten Album der süddeutschen Band um Max, Subbi und Panzer, die ihre Namenswahl sicher noch mit grauen Bart vertreten muss. Sei's drum, unbeschwert zum Alternativepoppunkrockclash tanzen geht unter der heimischen Sonne immer noch am besten.

Aus dem GEIER STURZFLUG-Kaliber wird "I gotta get away and put an end to this", ITCHY POOPZKID aber bleiben ITCHY POOPZKID. Damit vielleicht ein paar weniger dumme Fragen zum wieso und wie jetzt auftreten, schickt das Trio parallel zum Release auch ein dokumentarisches Buch ins Rennen, zunächst aber gilt es der Relevanz von "She's Gonna Get It" oder "Meant To Be". Der jugendliche Spassfaktor weicht weiterhin einer gereiften musikalischen Mixtur aus SUGARCULT, den DONOTS oder GREEN DAY - in Sachen Arrangement und Gesamtpunk(t)zahl bewegt sich "Six“ alle Male auf edlem Parkett. "Grip It Tighter" mag zunächst verspielt und albern wirken, verabredet sich aber unterschwellig mit dem Unterbewusstsein zum Dauerfeiern. "Dancing In The Sun" lehnt knapp am Offbeat vorbei einen warmen Refrain und viel Popappeal gegen die allgegenwärtige "Scheissegal“-Haltung.
ITCHY POOPZKID klingen verwachsener und einheitlich, auch wenn das kurzatmige "Plastic" einen Punksong nach dem Baukastenprinzip formt und "Out There“ inhaltlich irgendwie naiv vorbeikichert. Jeder Bassdrumschlag, jedes Lick auf "Six" klingt überlegt und sinnvoll platziert. Die BEATSTEAKS hätten vor ein paar Jahren noch einen ganzen Koffer Hemden für einen Song mit dem Von-Null-Auf-Alles-Elan von "She's Gonna Get It" gegeben - von der abschließenden Überhitballade "Kings & Queens" ganz zu schweigen. Nicht zuletzt das Finale von "Six" verzeiht den überflüssigen Schmachtpop-Roadtrip ("Trusty Friend“) und die Wegwünsch-Gastrolle von EMIL BULLS-Frontmann Christoph von Freydorf ("The Weight Of The Water“) schneller, als man nach sechs Bier ITCHY POOPZKID sagen kann. Einen Punkt extra für die Haltung und die Erhaltung der (wenn auch manches Mal wackeligen) englischen Texte.

Trackliste:

01. She's Gonna Get It
02. Grip It Tighter
03. Darkness
04. I Gotta Get Away
05. Dancing In The Sun
06. Never Say Die
07. Meant To Be
08. And Now We Stopped
09. Plastic
10. Out There
11. Trusty Friend
12. The Weight Of The Water
13. Kings & Queens

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.