Plattenkritik

Black Rebel Motorcycle Club - Howl

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Release Date: 01.01.1970
Datum Review: 16.08.2005

Black Rebel Motorcycle Club - Howl

 

 

Die Zeiten zu denen Noel Gallagher den BRMC zu seiner neusten Lieblingsband erklärte liegen bereits ein wenig zurück. Mit einem Plattenvertrag bei Virgin in der Tasche und sämtlichen künstlerischen Freiheiten ausgestattet lieferte das Trio ein fulminantes, selbstbetiteltes Rock’n’Roll Debüt ab, dessen Erfolg das in sie gesetzte Vertrauen von Virgin zu Genüge bestätigte. Nachdem das aggressivere, düstere Zweitwerk, "Take Them On, On Their Own" hinter den Verkaufserwartungen zurück blieb wurde dann doch, trotz der besagten "Freiheiten", die weitere Zusammenarbeit in Frage gestellt. Natürlich folgte eine Sinnkrise, Drummer Nick Jago flog wegen Drogenproblemen aus der Band, und das verbliebende Duett musste sich erstmal wieder Sammeln.

Während einer insgesamt 12 Monate umfassenden Studiophase schrieb man erneut Songs. Songs, die in eine vollkommen andere Richtung einschlagen als man es von BRMC gewohnt ist. Erst in der späten Aufnahmephase stößt auch das Problemkind Nick Jago wieder zu seinen alten Buddies und vereint entstehen die 13 Lieder, die auf "Howl" zu finden sind. Konnte man gewisse schwedische Tendenzen bei den älteren Alben von BRMC nicht von der Hand weisen, frönen die Mannen mit ihrem dritten Album dem typisch amerikanisch beeinflussten Sphären von Blues, Folk bis hin zu Country. Denkt man anfangs noch, man hätte es mit einem Genrefremden Intro zu tun nachdem die Jungs mit ordentlichen Gitarrenwänden und Sex, Drugs und Rock’n’Roll aufwarten, hat man schnell die Gewissheit, dass das Trio ihre Motorräder abgegeben hat und stattdessen mit der Westerngitarre und Mundharmonika durch die Kleinstädte des Globusses tingeln. So ähnlich mag sich ein eingefleischter Fan von BRMC fühlen, jedoch offenbart ein intensiveres reinhören in "Howl" einen ausgesprochen Charme sowie die offensichtliche Spielfreude der Mannen. 50 Minuten in den man sich das muntere Fußwippen nicht verkneifen kann und das neue, meist akustischen Outfit der Band ins Herz schließt. Gerade die Country-lastigen Stücke des BRMC zeigen eine Coolness, ähnlich der alten Tage, und das ohne die laut aufgedrehten Verstärker. Letztendlich haben BRMC einen mutigen Schritt gewagt und mit Pias Recordings auch ein Label gefunden, welches die Songs nach ihrem Bilde veröffentlicht. Wer also nicht vor ein paar munteren Handclaps oder frohlockenden, minimalistischen Klängen zurückschreckt, sollte dem neuen Gesicht von BRMC mal sein Gehör schenken.

01 Shuffle Your Feet
02 Howl
03 Devil’s Waitin’
04 Ain’t No Easy Way
05 Still Suspicion Holds You Tight
06 Fault Line
07 Promise
08 Weight Of The World
09 Restless Sinner
10 Gospel Song
11 Complicated Situation
12 Sympathetic Noose
13 The Line

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Torben

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ex. - Allschools Chef