Plattenkritik

Aborted - Strychnine.213

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Release Date: 20.06.2008
Datum Review: 06.06.2008

Aborted - Strychnine.213

 

 

ABORTED sind der Beweis dafür, dass es auch einen modernen und extremen Sound ohne Core-Anbiederung geben kann. Dabei seziert die belgisch / französisch / englisch Freundschaft mit „Strychnine.213“ bereits zum sechsten Mal an den Geschmacksnerven der mindestens seit CARCASS existierenden Verstümmlungslust vorbei. Allerdings ist die Skalpellführung viel abgewichster und technisch ausgefallener geworden. Was aber nicht heißen soll, dass es sich um Routineoperationen handelt.

ABORTED haben sich zum Vorgänger „Slaughter & Apparatus: a Methodical Overture“ nochmals steigern können und sind seit ihrem Albumdebüt 1999 zu einer Institution im extremen Metal geworden (nur gemerkt haben leider bisher nur sehr weinig Pathologen...). Allein die Duellierung der Vocals von Sänger Sven De Caluwé und Sebastian Tuvi (der auch die Gitarre bedient) macht Spaß und erzeugt eine äußerst unliebliche Stimmung. „Strychnine.213“ ist bei aller Brutalität und Knüppelfreudigkeit ein wenig melodischer und noch dynamischer geworden als seine Vorgänger. ABORTED haben es verstanden, abwechslungsreicher zu agieren, ohne von den Wurzeln abzurücken oder sich irgendwelchen Trends anzubiedern. Auch der Sound von Eric Rachel (THE RED CHORD, THE BLACK DAHLIA MURDER) ist nicht klinisch, sonder gibt ein ordentlich arschtretendes Live-Feeling wieder.

Wer auf groovebetonten und dennoch hochtechnischem Death Metal steht, muss bei ABORTED zugreifen. Man stelle sich als Referenz die alten CARCASS in einer Highspeed-Version gepaart mit HATESPHERE auf Drogen vor. Auf jeden Fall haben ABORTED ihre eigenen Sound und somit ihre eigene Nische im Extremmetal gefunden. Welche Band kann das schon von sich behaupten?

Respekt für dieses kurzweilige Stück Fuck You Rock’N’Roll!

Tracklist:
1. Carrion (1:46)
2. Ophiolatry On A Hemocite Platter (4:52)
3. I35 (3:45)
4. Pestiferous Subterfuge (4:24)
5. The Chyme Congeries (3:46)
6. A Murmur In Decrepit Wits (4:43)
7. Enterrement Of An Idol (3:24)
8. Hereditary Bane (2:49)
9. Avarice Of Vilification (3:35)
10. The Obfuscate (4:09)

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Clement

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Ich fühle mich zu alt