Plattenkritik

Bleed Into One - The Scars Remain

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Release Date: 01.01.2009
Datum Review: 22.02.2009

Bleed Into One - The Scars Remain

 

 

Wenn BLEED INTO ONE über ihre Schultern blinzeln, stehen auf der einen Seite Freddy Cricien und MADBALL, daneben (gute) AGNOSTIC FRONT und irgendwo weiter im Hintergrund die Gebrüder Koller und SICK OF IT ALL in ihren Midtempo-Momenten. Genügend Raum zur Entfaltung haben die Saarländer trotzdem. Gutem Songwriting und eigenen Ideen im engen Genrekorsett sei Dank.

Zugegeben, man könnte jetzt noch ein Dutzend weiterer Bands aus dem Big Apple aufzählen, die speziell Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger mit toughem, Groove-betontem Hardcore Löcher in die Pits dieser Welt gerissen haben. Speziell MADBALL passen jedoch aufgrund der modernen, glasklaren und druckvollen Produktion (Kohlekeller Studios), besagtem NY-Groove, punktgenau gesetzten Backups und des Organs des stimmlichen Neuzugangs Alex bestens. Vor allem in bestimmten Momenten von 'Bitterness Prevails' klingt selbiger wie ein stimmlicher Zwilling von Herrn Cricien oder eines jungen Roger Miret. Ist ja eh alles Familie. BLEED INTO ONE begehen jedoch nicht den Fehler bloßen Kopistentums, wie die zahlreichen auflockernden melodisch-hymnischen Gitarrenmomente (u.a. 'The Scars Remain', 'False Face', 'Figure It Out') oder das wirklich mitreissende, den willigen Moshpit-Mob in Habachtstellung versetzende Intro beweisen. Dass BLEED INTO ONE aus New York nicht nur zahlreiche gelungene Stilmittel, sondern auch einige Plattitüden und die üblichen einprägsamen Phrasen importiert haben, stört zwar in einigen Momenten, ist jedoch scheinbar dem Authentizitätsanspruch des Fünfers geschuldet. New York City wie es singt und klingt eben. Trotzdem dürfte man den Underdog-Thesaurus bei Gelegenheit gern mal zur Seite legen.

Fazit: Nichts Neues, das aber verdammt frisch und mitreissend umgesetzt. So einfach ist das manchmal. Der Big Apple liegt in Saarbrücken. BLEED INTO ONE reihen sich mit ihrem Genre-Pastiche mit gewisser eigener Note jedenfalls endgültig ein in die Riege qualitativ hochwertiger NYHC-affiner nationaler Acts.

Tracklist:

01: Intro
02: Too Late
03: Bitterness Prevails
04: Quest For Perfection
05: Matter Of Time
06: The Scars Remain
07: Can’t Leave It Behind
08: Leave a Mark
09: False Face
10: Figure It Out
11: Dead Brother
12: Tonight You Die Alone
13: Turn Off The Lights

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René

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