Plattenkritik

Hatebreed - For The Lions

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 08.05.2009
Datum Review: 17.04.2009

Hatebreed - For The Lions

 

 

Nach der kürzlich erschienenden “Live Dominance” nun also ein Coveralbum. Was werfen uns HATEBREED als nächstes vor die Füße, vielleicht eine „Unplugged“-Version ihrer Adrenalinausschüttungen, oder gar HATEBREED musizieren zusammen mit dem San Francisco Symphonieorchester? Ein Blick bei „For The Lions“ auf die auserwählten Bands und die entliehenen Songs zeigt eine geschichtsträchtige who is who des Hardcore- und Metalbereichs. Natürlich dürfen SLAYER, METALLICA und SEPULTURA nicht fehlen. Aber wer braucht eigentlich noch ein Abklatsch von „Refuse/Resist“, zumal auch diese Version meilenweit hinter dem Original herhinkt? Schlimm wird es dann, wenn Jamey Jasta wie auf „Escape“ singen muss, dann zeigt sich die nicht vorhandene Filigranität der Band, die dann am besten sind, wenn sie stumpf geradeaus vor sich hinprügeln dürfen. Und SLAYER ist und wird immer mehrere Stufen zu hoch für die HATEBREEDler sein. Aber auch bei vermeintlich willkommenen Songs wie OBITUARYs „I'm In Pain“ zeigt sich, das Schwere und Aggression nicht allein durch simples Shouting und eins zu eins Nachspielen erreicht werden können. Die größte Überraschung sind gecoverte Songs von den CRO-MAGS, BAD BRAINS, MADBALL, SICK OF IT ALL, AGNOSTIC FRONT und den Freunden im Geiste von MERAUDER. Da schläft der Hörer schon beim Lesen der Namen ein. Gut sind die kleinen „Ausreißer“ geworden. Die Interpretationen von BLACK FLAG, den MISFITS und JUDGE machen Spaß und lassen endlich erkennen, warum sich HATEBREED nicht NOEDGEGREED genannt haben. Natürlich ist „For The Lions“ die abwechslungsreichste Scheibe der hassfördernden Gesellen, die immer, aber auch wirklich immer grimmig und böse schauen. Dennoch haben sie es auch hier trotz 18 unterschiedlicher Bands und diverser Stile/Epochen der hart/schlichten Metal/HC Musikgeschichte geschafft, relativ schnell eindimensional und vorhersehbar ihr bollerndes Ding bis auf sehr wenig Ausnahmen durchzuziehen. Apropos bollern, die Drums klingen ein wenig zu unfett, allgemein ist der Sound ein wenig zu schwach. Vielleicht ist dies darauf zurückzuführen, das hier ein Coveralbum eingespielt wurde, das ein wenig die Liebe zum Detail und vor allem die Notwendigkeit des Entstehens vermissen lässt?!?

Tracklist:
01. SLAYER - Ghosts of War
02. CRO-MAGS - It's The Limit
03. SUICIDAL TENDENCIES - Suicidal Maniac
04. SEPULTURA - Refuse/Resist
05. METALLICA - Escape
06. BAD BRAINS - Supertouch/Shitfit
07. MISFITS - Hatebreeders
08. D.R.I. - Evil Minds
09. MADBALL - Set It Off
10. SICK OF IT ALL - Shut Me Out
11. BLACK FLAG - Thirsty
12. NEGATIVE APPROACH - Sick Of Talk
13. CROWBAR - All I Had I Gave
14. MERAUDER - Life Is Pain
15. AGNOSTIC FRONT - Your Mistake
16. JUDGE - Hear Me
17. OBITUARY - I'm In Pain
18. SUBZERO - Boxed In

Autor

Bild Autor

Clement

Autoren Bio

Ich fühle mich zu alt