Plattenkritik

Hackneyed - Burn After Reaping

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Release Date: 14.08.2009
Datum Review: 19.07.2009

Hackneyed - Burn After Reaping

 

 

Immer wird in Deutschland auf den Nachwuchs geschimpft. Faul, respektlos und blöd soll er sein. Die Jugendlichen hätten nur Saufen und Beischlafen im Hirn. Fünf Bengels, allesamt Bombenleger, haben sich im zarten Durchschnittsalter von 17 Lenzen entgegen dieses Trends abermals zusammengerauft, um gemeinsam Musik zu machen, damit durch das Land zu ziehen und die Herzen harter Menschen zu erfreuen. Musik, die ihre Blütezeit hatte, als die Eltern der Fünf über die Zeugung von Nachwuchs nachdachten. Sie singen von Tod, Teufel und ekligem Kram, reflektieren damit die Gegenwart und halten der Gesellschaft einen Spiegel vor die Fresse. Letztes Jahr erfreuten sie mit ihrem Debüt, jetzt bescheren sie einen riesigen Fleck in der Hose. Sie umkurven den Tod ungemein tight, machen ihrem pubertären Frust entweder durch knüppeln oder grooven Luft, aber immer mit Melodie und Sachverstand. Sie zitieren die Szenegrößen, von den Bolzenwerfern über die sechs Fuß unter der Erde Lebenden bis hin zu einer Menschenfresserleiche, verbinden Stumpf ist Trumpf mit technischem Brett. Herausragend beim zweiten Angriff ist der Heranwachsende am Mikrophon, der im tiefsten Keller wohnt, gelegentlich im Spitzboden aufräumt und in seiner Freizeit die Schweine zum Quieken bringt. Diese eingestreuten „uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuahs“ und „diiiijooooohs“ machen mehr als Spaß, geben Brutalität und läuten streckenweise gnadenlos moshende Zwischenparts ein. Diese Jungs sind so unverschämt gut und schaffen mit ihrem Todessoundtrack, den schiefen Turm von Pisa wieder aufzurichten.

01. Burn 1:05
02. Weed Flavoured Meat 4:18
03. Deatholution 3:44
04. Kingdom Of Thoughts 3:59
05. March Of The Worms 4:09
06. Bloodshed 4:42
07. Redying 4:09
08. Finger On The Trigger 4:39
09. Home Meat Home 3:52
10. Putrid 4:41
11. Last Man On Earth 4:51
12. After Reaping 2:10

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Clement

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Ich fühle mich zu alt