Plattenkritik

Funeral For A Friend - Tales Don\'t Tell Themselves

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Release Date: 14.05.2007
Datum Review: 09.05.2007

Funeral For A Friend - Tales Don\'t Tell Themselves

 

 

Der alte Grundsatz weniger ist mehr, ist bei vielen Bands in letzter Zeit in den Hintergrund getreten. Statt weniger wird immer mehr aufgefahren um den geneigten Hörer zu überzeugen. Sei es das schwarze Paraden aufgefahren werden, oder abgedrehte Geschichten in einem Parallelen Universum erzählt werden, der neu artikulierte Grundsatz ist spätestens seit dem Meisterwerk „The Black Parade“ von My Chemical Romace fest verankert. FUNERAL FOR A FRIEND, ehemals einer der Vorreiter des Emocore-Genres, entziehen sich ebenfalls nicht dieser Entwicklung und legen mit ihrem dritten Werk „Tales Don't Tell Themselves“ ein waschechtes Konzept-Album hin, dass die Geschichte eines auf offener See herum schwimmenden Seefahrers in 10 Kapiteln erzählt.

Nach dem schwachen Vorgänger „Hours“ haben viele FUNERAL FOR A FRIEND bereits abgeschrieben und eher skeptisch dem neuen Album entgegen geblickt. Doch anstatt sich verunsichern zu lassen, präsentieren uns die Waliser mit ihrem nunmehr dritten Album ihr bisheriges Meisterstück. Musikalisch sind die Mitglieder extrem gereift und zeigen auf „Tales Don't Tell Themselves“ ihr ganzes Können. Im Vergleich zu den letzten beiden Alben fällt als erstes auf, dass das Geschrei komplett aus dem Sound der Band entfernt wurde und sich nur noch auf das Organ von Sänger Matt Davies konzentriert wird. Dieser ist mittlerweile zu einem herausragenden Sänger heran gereift, was er nicht zuletzt mit seinem Solo-Projekt The Secret Show beweisen konnte. Die Gesamtstruktur der Songs ist wesentlich rockiger und zum Teil sehr verträumt geraten. Neben echten Stadion-Chören, wie bei dem Song 'The Great Wide Open' erwarten einen aber auch ruhige und nachdenkliche Songs, wie 'The Sweetest Wave', dass durch dezente Streicher untermalt wird. Dennoch sind FUNERAL FOR A FRIEND auch mit ihrem neuen Album unverwechselbar und lassen mit dem einen oder anderen Iron Maiden-Zitat immer wieder ihre noch nicht so lange zurückliegende Vergangenheit aufblitzen. Insgesamt ist also der Band mit „Tales Don't Tell Themselves“ ein wirklich bemerkenswertes und verdammt schönes drittes Album gelungen, dass für die Zukunft auf mehr hoffen lässt.

Tracklist:

1. Into Oblivion (Reunion)
2. The Great Wide Open
3. The Diary
4. On A Wire
All Hands On Deck
5. Part 1: Raise The Sail
6. Part 2: Open Water
7. Out Of Reach
8. One For The Road
9. Walk Away
10. The Sweetest Wave

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Dario

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