Plattenkritik

The Faceless - Akeldama

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 27.06.2007
Datum Review: 21.01.2008

The Faceless - Akeldama

 

 

Ich bin sehr erstaunt gewesen, als ich festgestellt habe, dass dieses begnadete Album total an den deutschen Webzines und diversen Fachzeitschriften vorbeigegangen zu sein scheint. Ich habe mir das Album Mitte letzten Jahres wegen des starken Coverartworks zugelegt und wurde förmlich weggeblasen bzw. weggeblastet. Zur Zeit werden dermaßen viele technische Death(core) Metal-Bands gehypt, dass ich mich jetzt gezwungen sehe, dieses Album zu besprechen. Denn Aufgabe eines Musikliebhabers ist es nun mal, die Spreu vom Weizen zu trennen.

Um die musikalische Ausrichtung der Band zu beschreiben, greife ich mal kurz in die Rezensententrickkiste: Bei einem großen Internetshop kann man sich die Artikel anzeigen lassen, die die Kunden gekauft haben, die ebenfalls "Akeldama" von THE FACELESS erwarben. Als da beispielhaft wären: SUICIDE SILENCE “The Cleansing” , ANIMOSITY “Animal”, THE RED CHORD “Prey For Eyes”, THE HUMAN ABSTRACT “Nocturne” und CARNIFAX “Dead In MY Arms”. THE FACELESS stehen auf der gleichen Stufe eben genannter Bands und haben mit “Akeldama” ein zeitloses Extremmetal-Album geschaffen.

Technisch hat das Sextett aus den USA hier den höchsten Berg der Extremmusikkunst erklommen. Von da aus werden brutale Death Metal-Parts mit atmosphärischen Keyboardsounds, Black Metal und Grindcore gemixt und zu Songs verarbeitet. Für mich einzigartig sind die immer wieder auftauchenden (exemplarisch „Leica“), fast schon klassischen Heavy Metal-Refrains, die natürlich passend zum Gesamtsound sehr brutal gehalten wurden. Aber die Songs sind nicht nur brutal, nein, auch einfühlsam und äußerst atmosphärisch. Aber dabei immer vertrackt, kopflastig (aber nicht zu verfrickelt) und sehr raffiniert gestaltet. Der Hörer muss ihnen Zeit geben, damit sich ihre wahre Pracht entfalten kann. Ein bärenstarker Frontmann und eine arschtretende, extrem fette Produktion stellen das Sahnehäubchen dieses Albums dar.
Da es sich bei „Akeldama“ (Akeldama ist gemäß eines Internetlexikons ein Feld nahe Jerusalem, dass mit dem Geld ersteigert wurde, dass Judas Iscariot für den Verrat an Jesus erhalten hatte) um ein Debüt handelt, liegt die Vermutung nahe, dass es sich bei den Bandmitgliedern um kleine Obelixe handelt, die in den Extremmetalzaubertrank gefallen sind. Anders ist die Entstehung dieses Albums für mich nicht zu erklären. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was noch an weiteren Veröffentlichungen von dieser Band folgen wird. Pflichtkauf!

Tracklist:
1. Autopsy
2. Pestilence
3. All Dark Graves
4. Horizons of Chaos, Pt. 1: Oracle of the Onslaught
5. Horizons of Chaos, Pt. 2: Hypocrisy
6. Leica
7. Akeldama
8. Ghost of a Stranger

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Clement

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Ich fühle mich zu alt