Plattenkritik

Divinity - Allegory

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Release Date: 28.03.2008
Datum Review: 20.03.2008

Divinity - Allegory

 

 

Ihr kennt es alle: Wie bekomme ich das beste Preis-Leistungs-Verhältnis in der Cocktail-Bar, in der es immer nur überteuerte Drinks gibt? Dazu gibt es drei einfache Tipps:
1. Die Happy Hour (die natürlich auch nur 40 Minuten dauert),
2. Das Bestellen von richtig fetten Bomben, wie dem Zombie, und
3. Sofort zwei davon.
Warum den Zombie? Ist doch klar, enthält er doch alle Rumsorten, die der Barkeeper in seinem Sortiment hat, dazu noch etwas Süßes und ab dafür….

Wenn man sich die Platte der Kanadier DIVINITY anhört, dann ist das so, als hätte man in der 41:13-minütigen Happy Hour beide Zombies auf ex runtergespült, wird hier doch musikalisch alles an Metal verwurstet, was es gibt. Diese Platte ist nichts für Weicheier, man muss schon was abkönnen, aber wer seinen ersten Zombie bestellt, hat ja auch schon hinreichend Erfahrungen mit anderen Zeug gesammelt…

Das Album beginnt mit ein Paar melodiösen Sekunden, der bekannten Ruhe vor dem Sturm, also genauso wie bei den fetten Cocktails, die einem zu Anfang auch suggerieren wollen, dass man nur Fruchtsaft im Glas hätte. Allerdings fährt danach der DIVINITY-Zug mit einem solchen Riffmonster-Gewitter los, dass man nicht mehr weiß, wo vorne und hinten, geschweige denn oben und unten ist.

Es wird alles geboten, was die Metal-Getränekarte hergibt, von schnellen Speedattacken über tighte Thrashpassagen bis hin zu progressivem Gefrickel, als Vergleich kann man MESHUGGAH oder STRAPPING YOUNG LAD anführen. Auch der Gesang ist so variationsreich, wie schon lang nicht mehr gehört, reicht das Repertoire doch von wüsten Schreiattacken über dunkles Gegrunze bis hin zu schönen clean gesungenen Passagen. Richtig fettes Teil! Alter Schwede, genau wie man nach der komatösen Zombie-Hour etwas ohne Alkohol braucht, so braucht man nach dieser Platte musikalisch etwas Anspruchloseres, vielleicht auch was ganz ohne Metal, um wieder runterzukommen. Mein Tipp: Radio oder Hörbuch!


Tracklist:
01. Induce
02. Power Control
03. Plasma
04. Methodic
05. Modern Prophecy
06. Strain
07. The Unending
08. Chasm
09. The Diarist
10. Neuro Tyrant

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Benjamin K.

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