Plattenkritik

Burnt By The Sun - Heart Of Darkness

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Release Date: 21.08.2009
Datum Review: 09.08.2009

Burnt By The Sun - Heart Of Darkness

 

 

Mit BURNT BY THE SUN wird uns demnächst eine der eindrucksvollsten Bands verlassen, die das Label Relapse unter Vertrag hat. „Heart Of Darkness“ stellt das finale Album der Band aus New Jersey dar und alle, die sich im chaotischen Hardcore wohl fühlen, vor ein paar Metal Einschüben nicht zurückschrecken und gut und gerne auf gängige Songstrukturen verzichten können, dürfen sich die Scheibe schon zulegen, ohne dieses Review auch nur ein Stück weiter zu lesen. Für alle anderen gibt es jetzt eine Einführung in das dunkle Herz der Band.

Selten wurde ein Titel perfekter gewählt, als für dieses Album. „Heart Of Darkness“ ist gespickt mit einer Hülle und Fülle an wütenden Ausbrüchen, mehr als angepissten Songs und tief dunklen Melodien. Das fängt beim Opener „Inner Station“ an, in dem einfach nur das Chaos regiert, ohne etwas an Eingängigkeit zu verlieren. Es bleibt immer noch genug hängen, wenn auch immer wieder das Tempo gewechselt wird. Neben all dem Chaos warten BURNT BY THE SUN aber von vorne herein mit einer unvergleichbaren Härte auf, die man erst einmal verarbeiten muss, Hat man das geschafft, wird man mit dem rEst des Albums seine helle Freude haben Ein ordentlicher Appetitanreger also, der die Lust nach mehr steigert und genau das soll man in den folgenden Minuten auch bekommen. Viele stilistische Änderungen braucht man nach dem ersten Song nicht zu erwarten, das Album zieht sich konsequent so durch und bleibt auf weiter Fahrt intensiv und undurchschaubar.

Dampfwalze wird an Dampfwalze gereiht und so machen auch Tracks wie das extrem daher stampfende „Cardiff Giant“ und „Rust (Future Primitive)“ keine Gefangenen. Gleichzeitig haben BURNT BY THE SUN mit eben diesen Songs, die mit Sicherheit eingängigsten in ihrer Geschichte als Band verfasst, was unter Umständen auch an den immer wieder eingestreuten progressiven Parts liegt, denen aber stets ein fulminanter Ausbruch folgt. Mit den beiden letzten Stücken namens „The Great American Dream Machine“ und „The Wolves Are Running“ übertreffen sich die Jungs zum Schluss noch einmal selber und hauen in puncto Brachialität, vertrackter Struktur und offensichtlicher Sozialkritik noch einmal alles raus. Hier wird noch einmal all das verbunden, was BURNT BY THE SUN in den letzten Jahren ausgemacht hat, bevor sich auch dieses Kapitel vorerst, wer weiß ob für immer, schließt. Es ist immer wieder schade, wenn solch hochkarätige Bands sich dazu entscheiden, das Zepter nieder zu legen und andere Wege einzuschlagen. Anders herum gesehen heißt es aber auch, man soll aufhören, wenn es am schönsten ist und genau an diese Punkt ist die Band scheinbar für sich selber angekommen. Kein Vorwurf also, sondern ausschließlich Respekt meinerseits für die Arbeit, die hier in den letzten Jahren geleistet wurde.

„Recommended if you like: BOTCH, MASTODON, CHIMAIRA, UNEARTH, ISIS, THE RED CHORD, SUICIDE SILENCE, WHITECHAPEL“. Das sagt der Promozettel und dem würde ich bis auf ein paar Ausnahmen absolut zustimmen. Fans von SUICIDE SILENCE UND WHITECHAPEL dürften weniger bedient werden, genau so wie jene, die auf die sphärischen Momente von ISIS abfahren. Letztendlich ist es aber immer noch mehr als eigenständige Musik, die das ganze Namedropping absolut nicht nötig hat. Löst euch also von den letzten Zeilen und erwartet mit „Heart Of Darkness“ das letzte und zugleich stärkste Album von BURNT BY THE SUN!

Tracklist:

01. Inner Station
02. Cardiff Giant
03. F-Unit
04. A Party To the Unsound Method
05. There Will Be Blood
06. Goliath
07. Rust (Future Primitive)
08. Beacon
09. The Great American Dream Machine
10. The Wolves Are Running

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Alex G.

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