Plattenkritik

84 Day Syndrome - Split with GLUEFACTORY

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 27.11.2009
Datum Review: 15.12.2009

84 Day Syndrome - Split with GLUEFACTORY

 

 

Es war schon eine Schreckensmeldung, als man im Spätsommer dieses Jahres erfahren musste, dass Pennywise in der bisherigen Konstellation nicht mehr existieren werden. Nach jahrelangen erfolgreichen Bestehen stieg Randy Bradbury, der charismatische Frontmann aus und mit ihm auch das eigentliche Herz der Band. Ohne Randy’s kraftvolle Vocals konnte ich mir kein Pennywise mehr vorstellen.
Jeder der sich nur ansatzweise mit Skatepunk der mittleren 90er auseinandergesetzt hat kennt die Band aus Hermosa Beach und kann sich an die kraftvollen Hymnen der „About Time„ LP erinnern, die meiner Meinung nach den absoluten Höhepunkt der Schaffensphase darstellt.
Im neuen Jahrtausend blieb die Band zwar immer passabel und vor allem live wirklich gut, konnte aber nicht mehr die Energie der 90er Ouputs erreichen.
84 Day Syndrome merkt man an, dass Randy Bradbury selbst sehr viel Spaß und positive Erinnerungen mit dieser Zeit verbindet. Denn in diesem Projekt verwirklicht er, indem er hinzu alle Instrumente selbst einspielt, die energetische und rotzige Wirkung früher Bad Religion und Pennywise Songs. In den 6 Songs der Split bekommt man lupenreinen Skatepunk der frühen Neunziger, der an Alben wie zum Beispiel „Against the Grain erinnert“, sehr schnelle Mitgröhlrefrains werden einem hier geboten . Das stellt alles keine Besonderheit da, erinnert aber wohlschmeckend an vergangene Tage. Von der rockigen Entwicklung späterer Pennywise Songs ist hier rein gar nichts zu merken. Auch textlich erinnert alles an alte Fat Wreck und Epitaph Bands , die ich vor Jahren wie ein Schwamm von jedem Punkorama Sampler aufgesogen habe. Randy singt über politische und persönliche Erfahrungen, so dass man auch hier in diesen Gefilden bleibt
Gluefactory, in denen Randy am Bass agiert, stellen hingegen die 80er Jahre da und erinnern oft an Bands wie die Dead Kennedys oder vor allem durch den Gesang an die Bad Brains.
Leicht psychedelische Einschläge zeigt die Band hinzu und driftet dadurch auch öfters in Surfpunk ab. Insgesamt kann man die Split als Retrospektive der vergangenen Entwicklung der Punkszene der Westküste betrachten. Man bekommt mit Gluefactory eine sehr old schoolige rockige Band geboten, die man schnell mit der Musik der 80er in dieser Szene vergleichen kann. Mit 84 Day Syndrome wird dem Skatepunk der 90er Jahre gehuldigt.
Das ist zwar alles schon mal dagewesen macht dennoch Spaß und weiß kurzweilig zu begeistern. Lasst euch also nicht von dem echt hässlichen, schlecht designten Cover der CD abschrecken.

Tracklist:
1. No Survivors (84 DAY SYNDROME)
2. Save Yourself (84 DAY SYNDROME)
3. Standin Beside You (84 DAY SYNDROME)
4. So Alone (84 DAY SYNDROME)
5. Late Again (84 DAY SYNDROME)
6. Complete Oblivion (84 DAY SYNDROME)
7. Save The Buildings... (GLUEFACTORY)
8. Necklace (GLUEFACTORY)
9. Side Car Airbag (GLUEFACTORY)
10. Extra People (GLUEFACTORY)
11. Electric Pool (GLUEFACTORY)
12. Glueming (GLUEFACTORY)

Autor

Bild Autor

Fabian W.

Autoren Bio

living the simple way