Plattenkritik

Alpha & Omega - Life Swallower

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Release Date: 13.07.2010
Datum Review: 26.07.2010

Alpha & Omega - Life Swallower

 

 

Mit viel Vorschusslorbeeren wurden ALPHA & OMEGA bedacht, die Antwort (2008 erschien bereits eine EP, die “The Devil’s Bed” getauft wurde; dem Untergrund ging einer ab und das Teil ging weg wie geschnitten Brot) lautet auf „Life Swallower“ und kann durchweg überzeugen. 2007 gegründet setzten sich die Herren aus L. A. das Ziel, einhergehend als Gegenstück des Thrash Revivals die große Zeit des Hardcore aufleben zu lassen und Bands wie CRO-MAGS, STRIFE oder H2O als Soundpaten zum Traualtar zu schleppen. Paul Miner verlieh diesem Bastard einen erdigen Klang, der vor allem dem Schlagzeug nicht die Aufgesetztheit oktruiert, die neuen Bands anhaftet. Alles klingt nach Schweiß und der Einstellung, eben nicht überproduziert und hip, sondern warm und durchblutet zu sein. Der Bass wummert und die Gitarren schleppen sich durch typische Kessel unter Druck Riffs, die geschickte Breaks setzen und vom Mid ins Up wechseln, ohne rot zu werden. Nein, schämen müssen sich ALPHA & OMEGA wahrlich nicht, auch nicht, teilweise dreist im Metal herumzuwühlen und das ein oder andere (eigentlich ziemlich viele) Slaycore-Riffs zu stibitzen und in ihrem Hardcore Brei unterzumengen. Teilweise erinnert „Life Swallower“ aufgrund des Melodieverständnisses sogar an das TESTAMENTarische Überalbum „The Legacy“, wenn nur nicht immer wieder die Gang im Hintergrund aufbegehren würde. Mit im Studio haben sich aus Interesse an gutem Hardcore, der nicht Metalcore ist, auch diverse Gäste eingefunden, so das zu lesen war, Andrew Kline von STRIFE, Chad Gilbert von NEW FOUND GLORY und Nick Jett von TERROR seien dabei gewesen. Ein bisschen name dropping kann schließlich nicht schaden, auch einer true Hardcore Band nicht. Drei Dinge müssen dann noch angesprochen werden. Sänger Luis Hernandez ist Maximum aggressiv, kann aber auch in den rockigen, etwas ruhigeren Momenten mit Melodie überzeugen (und lässt in manchen Momenten Erinnerungen an PANTERA wach werden). Gerade das melodiös rockige macht „Life Swallower“ deshalb interessant, weil sich die Band zwar in einem eng gezogenen Arreal austobt und dennoch der Langeweile die Abwechslung vor die Nase setzen kann. Abschließend muss noch das Highlight genannt werden, das ALPHA & OMEGA während der gesamten Spielzeit die Tür aufhält und mit Schwung nach draußen befördert: Der mörderische Groove! Er wird nicht erzwungen auf Hardcore komm raus, sondern völlig lässig und entspannt von einer Band erzeugt, die weiß, wie klassisch ein Album ohne Spinnweben sein darf. Die ein oder andere Tendenz nach unten sei verziehen, ALPHA & OMEGA sind jung, hungrig und hören sich jetzt schon an wie ein Projekt der ganz Großen.

Tracklist:
01. Fueled By Sin
02. Lead Me Home
03. Worthless Life
04. Searching
05. Losing Grip
06. No One To Blame
07. Seven
08. Life Swallower
09. Faded Path
10. Stand Alone
11. Cold Reality

Autor

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Clement

Autoren Bio

Ich fühle mich zu alt