Plattenkritik

American Steel - Dear Friends And Gentle Hearts

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Release Date: 17.07.2009
Datum Review: 05.08.2009

American Steel - Dear Friends And Gentle Hearts

 

 

"AMERICAN STEEL? Machen die nicht so handclap-singalong Punkrock?" - "Ja, aber den besseren."

Ich muss zugeben, das aktuelle Album Dear Friends And Gentle Hearts ist für mich das erste mal gewesen, wo ich mich mit dieser Band auseinandergesetzt habe. AMERCIAN STEEL, das war immer eine Band aus der Riege um ALKALINE TRIO, HOT WATER MUSIC und Co, das ist zwar sehr nett zu hören, aber es bleibt einfach nicht hängen, es zündet nicht. Netter handclap-singalong Punkrock, aber dabei bleibt es auch. Wirklich begeistern konnten mich aus diesem Umfeld eigentlich immer nur DILLINGER FOUR und AGAINST ME!. Von einer langen Pause hatte ich also gar nichts mitbekommen, auch das 2007 erschienene Album Destroy Their Future konnte bei mir trotz allseits guter Kritiken keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Und nun will das neue Album gehört, analysiert und bewertet werden.

Hierfür habe ich mich natürlich auch mit den alten Platten intensiver auseinandergesetzt. Die Erstlingswerke klingen eine gute Spur ruppiger als die neuen AMERCIAN STEEL, mit Destroy Their Future zeichnete sich da ein kleiner Stilwechsel ab. Kein Wunder nach sechs Jahren Pause. Und dennoch, ein roter Faden blieb erhalten, es gibt ihn, den typischen AMERICAN STEEL Sound. Das sie mit diesem ihre Heimat ausgerechnet auf Fat Wreck gefunden haben bleibt etwas verwunderlich, doch vielleicht schafft es das Label den eher mauen Bekanntheitsgrad der Band in unseren Gefilden zu erhöhen.

Dear Friends And Gentle Hearts liefert einem dann auch genau das, was man erwartet. Für Fans der Band respektive des Genres ist das sicherlich super, doch kann das auch schnell nach hinten losgehen und eintönig werden. Genau das Problem tritt auch bei AMERICAN STEEL auf. Das, was die vier Jungs da machen ist gute Musik, es macht trotz der teilweise düsteren Texte einfach Spaß, animiert zum mitsingen und -klatschen, kommt sympathisch rüber und ist für den geneigten und am besten schon vorbelasteten Hörer ein nettes Sommeralbum. Aber mehr? Ich kann es nicht entdecken.

Das Album beginnt schleppend, erst zur Hälfte können ein paar Songs überzeugen. Wenn man das allschools-Bewertungsschema auf die Songs umlegt, so kann man sagen das eigentlich alle bei einer 5 liegen. Nach unten reißen Lights Out, Bergamot und Meals & Entertainment aus, nach oben können der ruhigere Song Finally Alone sowie die zum mitgröhlen anstiftenden Your Ass Ain't Laughing Now und The Blood Gets Everywhere Boden gut machen. Alles in allem wirkt die Platte (vor allem beim Gesang) etwas glatt und ohne Profil, im Gegensatz zum Vorgänger Destroy Their Future erkämpfen sich die Einflüsse wie vor allem ALKALINE TRIO deutlich Raum. Mein erster Gedanke zu AMERICAN STEEL ist also leider auch der passende.

"AMERICAN STEEL? Die machen so handclap-singalong Punkrock? Den besseren."

Für Fans von: ALKALINE TRIO, DILLINGER FOUR, AGAINST ME!
Anspieltipps: Your Ass Ain't Laughing Now, Finally Alone, The Blood Gets Everywhere


Tracklist
1. Emergency House Party
2. Tear The Place Apart
3. Safe And Sound
4. Your Ass Ain’t Laughing Now
5. The Blood Gets Everywhere
6. From Here To Hell
7. Dear Friends And Gentle Hearts
8. Lights Out
9. Bergamot
10. Where You Want To Be
11. Finally Alone
12. Meals & Entertainment

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Torsten H.

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