Plattenkritik

Anchors Aweigh - Written To Remind

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Info

Release Date: 01.01.2010
Datum Review: 10.02.2010

Anchors Aweigh - Written To Remind

 

 

Huch, im ersten Moment wusste ich gar nicht, wie diese Band denn nun heißt. „Written To Remind“, das wäre auch ein ordentlicher Bandname einer Hardcoreband. Ebenso wie ANCHORS AWEIGH, aber hey, so heißt doch das aufstrebende Label mit Bands wie MORE THAN LIFE. Also erstmal informieren. Und tatsächlich - ANCHORS AWEIGH kommen aus Zwickau und veröffentlichen mit „Written To Remind“ dieser Tage ihr zweites Album. Als sei der, meinetwegen auch eigenverschuldete, Namen-WirrWarr noch nicht genug, glänzen ANCHORS AWEIGH aber mit genügend Eckpfeilern, die man in der letzten Zeit schon so oft gerammt hat. So wird die positive Grundeinstellung allzu plakativ unterstrichen und auch Artwork und Auftreten der Jungs erinnern eher an junge US-Bands, die ihr Cover von einschlägig bekannten Künstlern haben basteln lassen. Geht denn wenigstens musikalisch was?

“Don’t Expect any breakdown… just straight Hardcore“ heißt es da via Myspace und erneut scheint es, als müsse die Band sowas extra betonen. Ist die Musik also vielleicht so nichtssagend, dass man das Aushängeschild gleich mitschicken muss? Zum Teil. ANCHORS AWEIGH geben sich Mühe, das muss man ihnen lassen. Der typische „Posi-Sound“ wird hier aufgefahren und in all seinen Facetten zelebriert. Das erinnert, zumindest rein musikalisch, gern mal an Vorbilder wie MORE THAN LIFE oder solcher Kapellen wie SAINTS NEVER SURRENDER und BREAK EVEN – in abgespeckter Version – klar! Der Gesang hingegen wirkt teils aufgesetzt, teils unpassend. Ohne der jungen Band zu nahe treten zu wollen wirkt es stellenweise so, als sei der Posten des Frontmannes derzeit nicht ganz ideal besetzt. Desweiteren wirken die Lyrics auf „Written To Remind“ allzu aufgesetzt, dass der Gesamteindruck einmal mehr bestätigt wird. Sehr schöne Beispiele sind da politische Ansichten wie etwa Fremdenhass oder Homophobie. Löblicherweise vertreten ANCHORS AWEIGH da die richten Einstellungen, lehren und erzählen aber leider Dinge, die man schon viel zu oft gehört hat, sodass man sich nach den ambitionierten 12 Songs dieser Platte fragt, was sie eigentlich bezwecken möchte? Nette Platte mit viel vorhandenem Willen und Potenzial. Zu mehr als 4 Punkten, die sehr gut gemeint sind, reicht das dennoch nicht.

Tracklist:

1. Both Hands Bound
2. Walk The Plank
3. Trapped
4. Complaining Is For The Weak
5. Lifeguide
6. Take My Name In Vain
7. Those Who Dont Care
8. Me Hearties
9. Process Of Independence
10. It’s Written To Remind
11. Poor Mans Hell
12. Ray Of Hope

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Raphael

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