Plattenkritik

Angelus Apatrida - Clockwork

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Release Date: 18.06.2010
Datum Review: 16.06.2010

Angelus Apatrida - Clockwork

 

 

Auf den ersten Artwork-Blick haben wir es bei ANGELUS APATRIDA (übersetzt: rebellierender Engel) mit einer weiteren Thrash Metal Revival Combo zu tun. Ein zweiter Blick auf das Herkunftsland Spanien weckt Interesse, da in den letzten Jahren sehr interessante Bands aus dieser Region zu hören waren (NAHEMAH, DAWN OF TEARS). Dann muss die Augenbraue beim Blick auf die Tracklist hochgezogen werden, denn "Be Quick Or Be Dead" vom "Fear Of The Dark" Album der eisernen Jungfrauen wird nicht alle Tage kopiert. Und nach "Blast Off" wird entgegen der textlichen Suggestion im Titel nicht nur im reinen Bay Area Thrash Metal rumgesudelt, sondern "Clockwork" bedient sich auch der N.W.O.B.H.M. und US amerikanischen Speed und Power Metal Bands. So entsteht ein appetitlicher Cocktail, der bereits auf zwei selbstveröffentlichten Alben vorher (“Evil Unleashed” (2006) und “Give ‘Em War” (2007)) angepriesen und für das dritte Werk von Century Media Records aufgefangen wurde.

ANGELUS APATRIDA fabrizieren bei ihrem straighten Vorgehen auch keine Reißbrett Ware, sondern bauen massig Tempiwechsel und leicht verschachtelte Strukturen ein. Zudem lässt das Quartett massig melodische Leads inklusive Soli in "Clockwork" einfließen. Auch der Bassist möchte nicht hinten anstehen und zeichnet sich immer wieder mit geschickt gebauten Brückenschlägen aus. Insgesamt ist der Sound sehr dicht, der satten Produktion wurde ein 80er Jahre Flair übergestülpt. Sänger, Gitarrist und Bandchef Guillermo Izquierdo liegt stimmlich irgendwo in der Mitte zwischen Dave Mustaine und Bobby "Blitz" Elsworth, shoutet zudem durchgehend kraftvoll und setzt stimmlich Energie frei. "Clockwork" ist damit alles andere als ein Album von in der Vergangenheit lebenden Jungspunden, sondern ein durchdachtes und vielschichtig arrangiertes Metal Release dem zum ganz großen Glück nur noch die herausragenden Einzelsongs fehlen. Aber bei dem freigelegten Potential muss einem um die Zukunft von ANGELUS APATRIDA nicht Bange werden.

Tracklist:
1. The Manhattan Project (1:10)
2. Blast Off (4:24)
3. Of Men And Tyrants (4:52)
4. Clockwork (3:58)
5. Devil Take The Hindmost (4:11)
6. The Misanthropist (3:56)
7. Legally Brainwashed (3:18)
8. Get Out Of My Way (4:25)
9. My Insanity (5:29)
10. One Side One War (4:39)
11. Into The Storm (3:33)
12. National Disgrace (4:12)
13. Be Quick Or Be Dead (3:07)

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Clement

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Ich fühle mich zu alt