Plattenkritik

Annihilator - Annihilator

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Release Date: 17.05.2010
Datum Review: 10.05.2010

Annihilator - Annihilator

 

 

ANNIHILATOR werden sich immer an ihren ersten beiden Alben "Alice In Hell" und "Never, Neverland" messen lassen müssen. Diese schlugen förmlich in die goldenen Thrash Ära ein, da anbetungswürdige Melodien durch harte Thrash Riffs durchkreuzt wurden. Die Kanadier mutierten danach immer mehr zur Ein-Mann-Show des Gitarristen-Gurus Jeff Waters, ständige Besetzungs- und Richtungswechsel pflasterten einen immer steinigeren Weg der einstigen "Hoch Sollen Sie Leben" Band. Aber ANNIHILATOR stehen auch für Beständigkeit wenn es darum geht, alle 2-3 Jahre ein Album zu veröffentlichen, so dass 2010 gespannt auf den durchwachsenen "Metal" Nachfolger (erschien 2007 und wartete mit einer stattlichen Riege an Gastmusikern/-sängern auf) gehorcht werden darf. Auch nahmen die zum Trio Mutierten niemals auch nur einmal ein und dasselbe Album zweimal auf, so dass Spannung durch das vom Earache Roster getoasteten Output garantiert ist. Obligatorisch veröffentlicht Jeff Waters ein selbstbetiteltes Album, das scheint mittlerweile zum guten Ton innerhalb der Metalcommunity zu gehören. Und die ersten Takte von "Annihilator" überraschen dann doch ein wenig, denn Big Jim Jeff scheint im Zuge des Thrash Metal Revivals seine Lust auf Härte wieder entdeckt zu haben. "The Trend" und "Coward" preschen ungezügelt voran und erinnern an längst vergessene Glanztaten. Allerdings nicht immer an die von ANNIHILATOR, so lassen sich durchgängig Zitate anderer Heroen finden. ANNIHILATOR waren nie reinrassig Thrash, doch so nah wie auf diesem Album waren sie der Spielart noch nie. Dave Padden macht an den Vocals eine gute Figur, da er bissig und aggressiv seinen Ziehvater begleitet, fast erscheint der Eindruck, als wäre auf dem Cover ein EXODUS Aufdruck. Oberflächlich betrachtet sind die gefühlten 30 Wagons Gitarrensoli (bei der Gesamtlänge von 50 Waggons), die an einem Bahnübergang für lange Wartezeiten sorgen, auf ANNIHILATORs Wiederentdeckung der Härte zurückzuführen. Doch schon nach kurzer Zeit wird das Material dabei ertappt, Lücken im Songwriting durch Flitzefinger Ausflüge zu kaschieren. Auf "Annihilator" wäre etwas weniger mehr gewesen, denn diese Rifforgien vernebeln sehenden Auges die Ohren. Aber nach dem VAN HALEN Cover am Ende wird klar, schlecht hört sich nicht nach ANNIHILATOR an, aber am Anfang steht nach wie vor der erste Satz.

Tracklist:
1. The Trend
2. Coward
3. Ambush
4. Betrayed
5. 25 Seconds
6. Nowhere To Go
7. The Other Side
8. Death In Your Eyes
9. Payback
10. Romeo Delight (VAN HALEN Cover)

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Clement

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Ich fühle mich zu alt