Plattenkritik

Anomalie - Zurück zum Singular

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Release Date: 06.10.2006
Datum Review: 03.10.2006

Anomalie - Zurück zum Singular

 

 

Deutscher Metal/Hardcore scheint irgendwie gerade im Trend zu liegen, sei es dass Narziss sich einen ordentlichen Ruf eingespielt haben, oder dass Bands wie Callejon gerade in aller Munde sind. Anomalie aus Düsseldorf gehen jedenfalls einen ähnlichen Weg; Kompromissloser Hardcore gepaart mit verzweifelten deutschen Texten erwartet uns auf ihrem Label-Debüt „Zurück zum Singular“, das in den nächsten Tagen via Poisonfree Records erscheinen wird.

Die Jungs versuchen sich auch über weite Strecken möglichst originell und eigenständig zu zeigen, aber irgendwie fällt auf, dass die Band einen sehr stark an Loxiran erinnert. Sei es drum, das Debüt zeigt sich trotz dessen sehr abwechselungsreich und energiegeladen. Die Texte, die man mal zur Abwechselung auch versteht, kommen in geschrieener, gesungene, wie auch gesprochener Form rüber, was dafür sorgt, das ich mich neben Loxiran auch an Poison The Well erinnert fühle. Inhaltlich geht es augenscheinlich um zwischenmenschliche Beziehungen und ihr Scheitern, quasi das Alltagsleben mal wieder. Lieder wie „Gefühlslos“ sagen alles, interessant finde ich es, dass bei einigen Tracks eine Gast-Sängerin (Die Schwester von dem Bassisten) zu hören ist, die gekonnt den Liedern einen schönen Touch gibt. Musikalisch erwarten uns viele Breaks und Tempowechsel, die wiederum erneut an Poison The Well zur Zeiten der „Oposite of December“-Platte erinnern. An manch einer Stelle sind mir auch die Wechsel zwischen Gesang, Geschrei, schnellen Parts und moshenden Parts zu abrupt, was der CD ein wenig den Hörspaß nimmt. Vor allem die Drums wirken mir an einigen Stellen zu holprig. Eigentlich sind das die Hauptkritikpunkte an der CD. Man könnte es zusammenfassend so sagen: Die Jungs geben sich Mühe und zaubern der HC-Gemeinde eine schöne aggressive New-School-Platte auf den Plattenteller, die allerdings an manch einer Stelle leider noch zu ungestüm rüberkommt. Wenn die Jungs ein wenig besser arrangieren gibt es dann auch mehr Punkte, deswegen diesmal nur 6/10 Punkten für ein durchwachsenes Debüt einer Band die durchaus Potential hat.

Tracklist:

1. Gefühlsverlust
2. Leere Menge
3. Untrennbar
4. Früher war es einfach allein zu sein
5. Hassliebe
6. Tunnelblick
7. Bislang hatte ich es mit Ignorieren versucht
8. Die Angst vor der Angst
9. Seit dem Tag
10. Wenn kein Regen mehr fällt

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Dario

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