Plattenkritik

Arctic Monkeys - Suck It And See

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Release Date: 03.06.2011
Datum Review: 20.06.2011

Arctic Monkeys - Suck It And See

 

 

Man kommt fast nicht umhin einen der schlimmsten Sätze, im Zusammenhang mit einer einst jüngeren Band, bei einem ihrer fortgeschrittenen Alben, fallen zu lassen. Die Arctic Monkeys sind erwachsen geworden.

Das Ungestüme der ersten beiden Alben war bereits beim Vorgänger Humbug fast vergessen. Nun haben sie es sich vollends im Mid-Tempo gemütlich gemacht. Mit dem Opener "She’s Thunderstorm" liefern sich auch direkt einen modernen zartschmelzenden The Smiths Song, inklusive Morrissey-Intonation ab. Im Großen und Ganzen bleiben sie also doch Engländer, trotz P. Diddy und vor allem Josh Homme, der auf Suck It And See dennoch so manche Spur hinterlassen hat.

Zuvor kommt jedoch noch das entspannt "Black Treacle", welches mit seiner ohrenschlackernden schönen Bassüberleitung zum Refrain genauso bei den Kinks, Supergrass oder einfach in Liverpool zuhause wäre. Nach diesem Einstieg verzeiht man ihnen gerne, dass stumpf rockende "Brick By Brick" mit Queens Of The Stone Age Frontmann Josh Homme, welches auch direkt aus einer seiner Desert Sessions entsprungen zu sein scheint. In diesem Zusammenhang ist "Don't Sit Down 'Cause I've Moved Your Chair" wesentlich besser gelungen.
"The Hellcat Spangled Shalalala" klingt dafür wiederum genauso angenehm wie sein Titel.

Die an sie gestellten Erwartungen haben die Arctic Monkeys bereits mit dem Vorgänger untergraben, wodurch sie jetzt relativ druckfrei spielen können. Das spiegelt sich auch in jedem Song wider. Es schert sie einen Dreck was ihr Publikum denkt, so dürfen die etwas härteren Lieder immer wieder gepflegt in die Richtung des Stonerrock schielen, während auf der anderen Seite die stets präsenten The Smiths warten. Mit „Piledriver Waltz“ hat sich dann auch noch eine fast Ballade versteckt, die im Refrain in einen verträumten dreiviertel Takt fällt.
Suck It And See ist eine facettenreiches und trotzdem homogenes Album einer entspannt aufspielenden Band, ohne große Überraschungen.

Tracklist:

1. She’s Thunderstorm
2. Black Treacle
3. Brick By Brick
4. The Hellcat Spangled Shalalala
5. Don’t Sit Down ’Cause I Moved Your Chair
6. Library Pictures
7. All My Own Stunts
8. Reckless Serenade
9. Piledriver Waltz
10. Loves Is A Laserquest
11. Suck It And See
12. That’s Where You’re Wrong

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Kilian

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