Plattenkritik

As I Lay Dying - Awakened

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Info

Release Date: 21.09.2012
Datum Review: 20.09.2012

As I Lay Dying - Awakened

 

 

Da ist es also. Das sechste Werk von AS I LAY DYING.
Doch bevor hier zu viele Zeichen über die übliche Historie einer Band vergeudet werden, die im Grunde jedem bekannt sein sollte, starten wir hier und jetzt mit einer Art Aussortierung. Alle die der Meinung sind, dass AS I LAY DYING dem Genre spätestens seit „An Ocean Between Us“ nichts brauchbares mehr hinzufügen konnten oder denen die Amis sowieso nur als Einstieg in die Welt wirklich harter und kommerzfreier Bands diente und die sich heute für ihre im Versandhaus erstandenen Shirts schämen, können jetzt ihre Maus nehmen und weiterklicken. Für euch haben AS I LAY DYING auch auf "Awakened" leider wieder nichts zu bieten.


Für alle anderen heißt es: „Herzlich Willkommen zu „Awakened“. Dem sechsten Album von AS I LAY DYING.“
Vorab Regel Nr. 1: Höre es laut oder höre es gar nicht!
Sorry, aber anders scheint die Musik des Quintetts leider nicht mehr zu funktionieren. Wer zu den am härtesten arbeitenden Bands des Erdballs gehört und literweise Blut und Schweiss auf den weltweiten Bühnen vergossen hat, weiß mittlerweile, wie man seine Energie auf Band zu bündeln hat. Deshalb sei die Frage durchaus berechtigt, wie sich „Awakened“ wohl anhören wird, wenn bereits im Vorfeld durchsickerte, dass man sich mit Bill Stevenson einen Produzenten an die Seite geholt hat, der sonst nur Punkbands wie RISE AGAINST oder NOFX im Studio verköstigt.
Hier die Entwarnung: „Awakened“ knallt!
Sicherlich fällt die Produktion etwas klarer und nicht ganz so aufgeblasen und zugedröhnt aus, wie die letzten beiden von A. Dutkiewicz produzierten Alben, aber spätestens wenn beim Opener „Cauterize“ der erste Blast und Lambesis-Schrei aus den Lautsprechern dröhnt, empfindet selbst der Die-Hard Fan sicherlich kein Fernweh. Klar ist, dass AS I LAY DYING es nicht nur drauf haben, ihre Energie im Studio aufs Band zu knallen, sondern auf die entsprechenden Songs zu schreiben. Ihre Energie findet genau das richtige Maß an Härte und Melodie im perfekt auf einander abstimmten Gitarrenspiel. Fakt ist, was die Gitarrenhexer Sgrosso und Hipa auf „Awakened“ zaubern, ist über vielen Genreverwandten Bands erhaben. Auch bewegt sich das vokale Wechselspiel zwischen den cleanen Vokals von Basser Gilbert und dem variablen Growls von Lambesis in einer ausgewogenen Harmonie.
So gesehen ist „Awakened“ wieder einmal eine mit starken Songs beladene (Festival)-Pit-Bombe, bei der es schwer fällt, jetzt den einen bestimmten Song als außerordentlich großartig heraus zu picken.
So weit so gut!?
Auf einer Seite schon. AS I LAY DYING haben wieder ein Album eingetütet, dass voller Energie und guter Songs ist. Dennoch packt „Awakened“ nicht so arg, wie es noch der Vorgänger „The Powerless Rise“ tat. Auch wenn die neuen Songs abwechslungsreich klingen, wirken sie eher wie eine Konstante, während sich der Vorgänger noch ein wenig wellenförmiger fort bewegte. So bekommt man „Awakened“ vielleicht leichter zu greifen, aber auf der anderen Seite wird man so als Hörer auch nicht mehr wirklich gefordert.

Trackliste:
01. Cauterize
02. A Greater Foundation
03. Resilience
04. Wasted Words
05. Whispering Silence
06. Overcome
07. No Lungs To Breathe
08. Defender
09. Washed Away
10. My Only Home
11. Tear Out My Eyes

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Mulder

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