Plattenkritik

Assassin - Breaking The Silence

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Release Date: 25.02.2011
Datum Review: 24.02.2011

Assassin - Breaking The Silence

 

 

ASSASSIN haben Mitte der 80er mit zwei Thrash Alben in Deutschland für Aufsehen gesorgt. Danach war es lange, lange ruhig um die Düsseldorfer Band, erst 2003 kam die Comeback-Show in Wacken (gibt es eigentlich Reunions, die dort nicht comebackten?) und 2005 das Reunion-Album „The Club“. Zwiespältig wurde dieses Album in der Anhängerschaft aufgenommen, denn zu stark war der Einschlag Thrash Metal fremder Einflüsse. Diese Kritik kann auf „Breaking The Silence“ abgeschüttelt werden, denn sowohl das Artwork (auch auf dem Debüt „The Upcoming Terror” ist ein feuernder Panzer zu entdecken) als auch der musikalische Inhalt sprechen Old School Thrash Metal. Warum auch sollten junge Bands mit altem Sound präferiert werden, wenn es alte Bands mit Old School Sound gibt? Für letzteren war Produzentenlegende Harris Johns verantwortlich, der in seinem Produzentenleben so ziemlich jede namhafte Thrash Metal Band „Made In Germany“ beregeln haben dürfte (kennt einer noch DEATHROW?). Bekanntestes Mitglied von ASSASSIN dürfte Micha Hoffmann sein, der seine Gitarre auch schon für SODOM (wer mag eigentlich „Better Off Dead“?) schwang. Auf „Breaking The Silence“ regieren seine Riffs, die dynamisch immer wieder von Soli durchbrochen werden und im Aufbau recht stumpf (was nicht negativ gemeint ist) und lässig, aber tight und damit wirkungsvoll kreisen (TANKARD lassen grüßen). Mit seiner kauzig trashigen Stimme verleiht Sänger Robert Gonella dem Album einen individuellen Anstrich (obwohl er definitiv NICHT melodisch singen kann!), ihm ist es letztlich in erster Linie zu verdanken, dass ASSASSIN von anderen Bands absetzbar sind (wer ist noch der Meinung, dass der Gesang bei ONSLAUGHT zu normal ist?). Immer wieder lädt die Band auf „Breaking The Silence“ auch zum Hardcore ein, vor allem die Shouts der Hintermannschaft sind ein (durch)gängiges Stilmittel, das probat und gekonnt implementiert wurde. Dass die Band Spaß in den Backen hat beweist nicht nur der letzte Track, aber „I Like Cola“ (auf „Interstellar Experience“ stand bereits an sechster Stelle ein Song namens „Junk Food“) kann als Rausschmeißer stellvertretend für die Einstellung der Düsseldorfer gesehen werden, nicht sich immer alles so bierernst zu nehmen. Wer auf 80er Jahre Trash „Made In Germany“ steht, kommt an ASSASSIN nur unschwer vorbei, so dass knappe 7 Punkte durchaus gerechtfertigt sind!

Tracklist:
1. Breaking the Silence
2. Raise In The Dark
3. Judas
4. Turf War
5. Destroy The State
6. No Fear
7. Kill Or Be Killed
8. Real Friends
9. Strike Back
10. I like Cola

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Clement

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Ich fühle mich zu alt