Plattenkritik

Astpai - Hearts To Grow

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Release Date: 12.09.2010
Datum Review: 25.08.2010

Astpai - Hearts To Grow

 

 

Schon seit 2002 werkelt man südlich von Wien (im beschaulichen Vorort Wiener Neustadt) an Pub- und Karohemd-Hymnen, wie sie im US-Export mittlerweile gängig sind - nun endlich auch mal wieder in LP-Version. Diese kommt als farbiges Gatefoldvinyl mit künstlerischem Cover und Downloadcode (oder natürlich klassisch als CD) daher und schmettert dem Interessierten direkt mit „Wastable Wires“ gesund angepisstes, aber intelligentes Gedankengut entgegen.

Seelisch verwandt vielleicht mit Trial By Fire auf Gainesville –Urlaub (immer wieder das schlimme „G-Wort“...), schaffen die 13 Songs beim glatten „hintereinander-weg-konsumieren“ ein abwechslungsreiches, aber nicht immer eigenständiges Bild, stets unterstützt durch kritische und ehrliche Lyrics (beim fünften Streich sogar auf deutsch!). Als Gesamtwerk gewinnt man den 4 Österreichern schnell Gutes von dem ab, was oft drückend und aggressiv („So, Somehow (The Conclusion)“), aber auch mal melodisch klarlinig und hitverdächtig („Carne(t)vores Ata) daherkommt.
Mag es der gegenwärtige Veröffentlichungsoverload in diesem Genre sein, der gezwungenermaßen ein Sieb beim Zuhörer ansetzt oder doch der manchmal fehlende zündende Funke, so kann man „Heart To Grow“ nichts Negatives zusprechen, aber auch kein bestätigten Platz auf dem „Must-have-Katapult“ anbieten. Von Chor bis Hardcore über herzerwärmende Ehrlichkeit („Southwards“) stimmen bei ASTPAI sowohl Produktion, Creditsliste (u.a. rentokill, One Win Choice als Brüder im Herzen) als auch die prägnante Stimme von Schreihals Zock überein.
Wohl eindeutig mehr im Van als im Proberaum flanierend, zeigen sich hier und da klare Einflüsse der verschiedenen Bühnenmitstreiter über die Jahre (z.B. Flatliners, Giving Chase), dennoch bleibt „Heart To Grow“ über 36 Minuten hintenrum frisch und teils clever vertrackt und gibt den sonst überflüssigen Eastpak-Stickern endlich einen Sinn: Einfach vorne und hinten ein Stück wegschneiden, schon gibt´s Merchandise in bester DIY-Manier – passend zur Musik!

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Moppi

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Alt, langweilig, tierlieb.