Plattenkritik

BENT LIFE - Never Asked For Heaven

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Info

Release Date: 05.08.2016
Datum Review: 03.08.2016
Format: CD Vinyl Digital

Tracklist

 

1. Introduction
2. Lock
3. Thanks For Nothing
4. Hands Of Lead
5. Stab Me
6. Cheat Death
7. Kick
8. Painless
9. War
10. Permanence

Band Mitglieder

 

Andy Voorhees - Vocals
Brock Stephens - Guitar
Chanse Goetz - Drums
Chris Miller - Guitar
Nick Miller - Bass

BENT LIFE - Never Asked For Heaven

 

 

Na, wer hat sich denn endlich in ein Studio begeben und ein Album gebaut? BENT LIFE hauen ihr Debut raus. Da darf man ruhig einmal genauer hinhören. Immerhin kennt man die Band eher von Konzerten und hat daher schon eine ungefähre Vorstellung, welche Gewaltorgie einen gleich anfallen wird.

Was sich die Jungs aus Lincoln, NE in 10 Tracks gepflegt aus der Brust schütteln ist in etwa die auditive Personifikation des Wortes „Hass“. Und nicht etwa Newschool Hass. Hier klingt eigentlich alles wie meine alten Platten, die ich mit 14-15 Jahren gekauft habe. Der Sound ist wunderbar organisch, roh und ungeschliffen. Dies ist Nick Jett von TERROR zu Schulden. Er hat hier wirklich ein feines Gehör bewiesen und die Essenz der Songs eingefangen.

BENT LIFE klingen hart. Immer wieder wird der klassische Hardcore von Thrashriffs im mittleren Tempo begleitet. Dazu legt man augenscheinlich extrem viel Wert auf Groove. Tracks wie „Kick“ reißen unweigerlich mit. Nick Miller kann als Bassist ohne Scham auch einmal nach vorne auf die Bühne treten. Vor allem wenn sich am Mikro Andy Voorhees bereit macht. Dieser strahlt eine puristische Aggression aus, wie man sie bei vielen Sängern mittlerweile vermisst. Man hat so ein wenig das Gefühl, der Arzt hätte bei der Geburt einfach noch eine Schelle nachgelegt, damit genug Dampf entsteht.

Auch thematisch bleiben BENT LIFE eher auf dem Boden. Tiefenpsychologische Monologführung gibt es hier nicht. Dafür aber Stücke wie „War“ oder den eigentlichen Opener „Lock“. Es fällt tatsächlich schwer, noch mehr zu dem Album zu sagen. Mit „Never Asked For Heaven“ haben die fünf Musiker eine Scheibe abgeliefert, die absolut für sich selbst steht.

 

Wer sich jetzt noch zwei Tage lang gedulden kann, sollte sich unbedingt dieses kleine Juwel gönnen. 

Autor

Bild Autor

Björn

Autoren Bio

Komponist und Produzent im Bereich Videospiele und Kurzfilm.