Plattenkritik

Beasts Of Bourbon - Little Animals

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Release Date: 20.07.2007
Datum Review: 07.09.2007

Beasts Of Bourbon - Little Animals

 

 

Manches muss man einfach reifen lassen. Guten Wein, Whisky und Whiskey natürlich auch. Tex Perkins hat von dem Zeug so viel in sich geschüttet, dass es seinen Gencode umgeschrieben haben muss. Mindestens. Anders kann man sich nicht erklären, dass die australischen Garagen Rock Dinosaurier BEASTS OF BOURBON heute so gut sind wie nie zuvor.

Dabei würde man darauf noch vor einigen Jahren nicht gewettet haben. Die räudigen Gesellen um Tex Perkins hatten schon schlechtere Zeiten erlebt, häufige Besetzungswechsel und, seien wir mal ehrlich, selbst mit ihrem tollen Alterswerk „Gone“ von `96 ihren Zenit schon längst überschritten. Als Band waren sie höchstens in Australien ein Allgemeingut, das ohne zu zögern neben AC/DC gestellt werden durfte, der Rest der Welt hielt sich nach kurzer Euphorie um die feierwütigen Rocker einfach weiter an die STONES, obwohl die BEASTS mit Leichtigkeit die alternden 60er Ikonen hätten übertrumpfen können. Erst 2005 kam ein Lebenszeichen. Live Album „Low Life“ ließ aufhorchen. Die Band vertrug sich wieder und mit „Little Animals“ kommt seit über 10 Jahren Abstinenz das Album. Gut, dass sie so lange weg waren, gut, dass sie wieder da sind. Die Pause hat Tex Perkins wohl getan, denn das was die BEASTS hier vorlegen, ist eine Wucht. Angefangen beim arschcoolen „Fuck the world“ Opener „I Don’t Care About Nothing Anymore“ bis zum dröhnenden Blues von „Sleepwalker“, das selbst QUOTSA das Fürchten lehren sollte, klingt keine knapp bemessene Sekunde lahm.

Die BEASTS OF BOURBON sind wie die letzte Zigarette in einer kalten, dunklen Nacht – wärmend und herrlich ungesund. In einer Umgebung von uninspirierten Comebacks leuchten sie heller als der Rest, ja sind Fixpunkt und Weihnachtsstern in einem. Sie sind das ewige Symbol der verlorenen und verdammten, lederjackenbewehrten Loser. Nicht umsonst ereifern sich die BEASTS im WAITS-mäßigen Titeltrack „Little Animals“ für die verlorenen (verputzten) Tiere. Denn es gibt nichts, das trauriger und wütender ist, als ein geprügelter Hund, und es gibt nur weniges, was den BEASTS OF BOURBON das Wasser reichen kann.

Tracklist:

1. I Don’t Care About Nothing Anymore
2. I Am Gone
3. I Told You So
4. Master And Slave
5. Little Animals
6. The Beast I Came To Be
7. Sleepwalker
8. Too Much Too Late
9. New Day Of The Dead
10. Thanks

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Dennis

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