Plattenkritik

Between The Buried And Me - The Parallax: Hypersleep Dialogues

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Info

Release Date: 08.04.2011
Datum Review: 17.04.2011

Between The Buried And Me - The Parallax: Hypersleep Dialogues

 

 

BETWEEN THE BURIED AND ME sind einer dieser Bands, bei denen schon das bloße Erwähnen des Namens Euphoriewellen schlägt. „Was, eine neue Platte? Wann? Wo?“. Und wenn sie dann da ist, stürzen sich die Scharen von Fanatikern auf das gebotene, nehmen jedes Detail auseinander und proklamieren irgendwas von fundamentalen Umstürzen und einer regelrechten Revolution in der Musik, oder zumindest die erneute Vormachtstellung dieser Band. Aber warum ist das so? Ich denke weil es kaum eine andere Band gibt, bei der der Stempel „Kopfkino“ besser passen würde. BETWEEN THE BURIED AND ME sind nämlich vor allen dann immer gut, wenn man sich ihnen vollkommen widmet, wenn man die Songs nicht bloß als Songs sieht, sondern mehr als so etwas wie eine Reise. Letztlich sind ja BETWEEN THE BURIED AND ME auch aus dem Grund so besonders, weil sie zwischen all dem Gefrickel auch völlig abwegige Arrangements oder Samples bringen. Oder mit ihren Songs ganze Szenarien schaffen und Geschichten erzählen.

Auch das neue BETWEEN-THE-BURIED-AND-ME- (Konzept-)Werk „The Parallax“ erzählt Geschichten. In diesem Fall geht es in zwei Teilen (musikalisch wie lyrisch) um zwei Lichtjahre voneinander entfernte Individuen, ihre Beziehung zueinander sowie ihren Einfluss aufs Universum, wovon hier und jetzt „Hypersleep Dialogues“ der erste Teil ist. Wen das nicht interessiert, der kann sich aber eben auch musikalisch auf „Geschichten“ einstellen, denn in den drei jeweils etwa 10-minütigen Kompositionen passiert viel. So viel, dass – im Gegensatz zum Vorgänger – kaum noch Zeit für ruhigere Momente bleibt. Überraschend straight wirkt „Hypersleep Dialogues“, so als würde man die halbe Stunde wirklich nutzen wollen. „Hypersleep Dialogues“ reiht verschiedenste Ideen unglaublich dicht aneinander und zieht zwar durchaus ab und an die Handbremse, dies dann aber nie lange. Schon immer gehörte es nach dem Konsum eines BETWEEN-THE-BURIED-AND-ME-Albums dazu, sich erschlagen zu fühlen. Doch „Hypersleep Dialogues“ legt hier noch mal so einiges an zusätzlichem Gewicht dazu. Bröselt man all die hektisch platzieren Ideen aber auf, entfalten sich am Ende doch wieder all die Bilder im Kopf, die Atmosphäre, und damit letztlich die Wirkung des Ganzen. Dieses Aufbröseln soll aber jedem selbst überlassen sein (und nicht von mir hier übernommen werden), denn darin liegt ja auch der Reiz einer neuen BETWEEN-THE-BURIED-AND-ME-Platte: Sie in all ihren Details zu durchforschen, sie für sich selbst zu durchkämmen und zu verstehen.

Letztlich besticht „Hypersleep Dialogues“ vor allem aber dadurch, dass es all das erneut auf besondere und eigenständige Art macht, was diese Band schon immer gemacht hat. Aber wem erzähl ich das? Fanatiker haben das Album sowieso längst verschlungen – und freuen sich (zu Recht!) auf den bald folgenden zweiten Teil von „The Parallax“.

Tracklist:

1. Specular Reflection
2. Augment Of Rebirth
3. Lunar Wilderness

Autor

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Olivier H.

Autoren Bio

"They said, Do you believe in life after death? I said I believe in life after birth" - Cursed