Plattenkritik

Boy Omega - The Grey Rainbow

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Release Date: 12.09.2006
Datum Review: 31.08.2006

Boy Omega - The Grey Rainbow

 

 

Boy Omega ist lange kein Boy mehr. ich erinnere mich noch als ich den guten mal live sah und niemand ihn kannte. Ein Blick ins leere Publikum bestätigte dies. Das damals aktuelle erste Album "I Name You Isolation" zeigte jedoch schon eindrucksvoll wie viel Potenzial in diesem jungen Songwriter steckte, und glücklicherweise sahen dieses auch einige andere Menschen in der Musiklandschaft, und pushten ihn. Daraufhin erschien das zweite Werk "The Black Tango" welches schon wesentlich mehr Aufmerksamkeit erregte und sogar in der Mainstreampresse sehr gut wegkam. Das zweite Werk war noch nicht mehr so flockig wie wie Numero Uno, obwohl dieses auch schon einige seelische Abgründe des Protagonisten sichtbar machte. Geplagte Seelen schreiben aber nach wie vor die schönsten Songs, und so wurde "The Black Tango" ein wunderachön melancholisches Album, welches man sich allerdings nur gewissen Stunden anhören konnte, und die Stimmung im Raum dämpfte. Versteht mich nicht falsch. Ich liebe beide Alben, und ergab mich gerne seiner einzigartigen Stimme und seinem tiefgehenden Songwriting.

Auch die neue Ep, die wieder über Riptide Records erscheint, zeigt eine neue Seite des Herren Gustaffson. Er agiert hier wesentlich lockerer, fast schön fröhlich für seine Verhältnisse, aber nimmt auf diese Weise den Hörer genauso ein wie zuvor. Die Songs sind gediegener und fließen episch dahin, kleine Melodien wachsen stetig, die leichte Bandbegleitung trägt die Songs auf leisen Sohlen, bis sie langsam ausklingen. Wie meist spielen auch leichte und dezente Einsätze von Elektronika eine Rolle auf "The Grey Rainbow", aber spielen sich nie zu sehr in den Vordergrund. Denn dort steht sowieso schon die ungeheuere Präsenz des Boy Omega. Hört sich an als wäre er ein Marvel Superheld, aber ich denke er präferiert da eher die Rolle des Antihelden, und trägt uns hoffentlich weiterhin seine kleinen introvertierten Perlen vor, anstatt mit dem Vorschlaghammer zu glänzen. Ich denke mit Künstlern wie Björn Kleinhenz, Tiger Lou oder eben Boy Omega wird die skandinavische Songwriter-Elite entgültig abgelöst, und ein Kristofer Aström ist zwar immer noch Gold wert, aber muss schön ganz schön Gas geben um diese Jungs zu stoppen. Pure Schönheit. Das kommende Album ist übrigens schon geladen im Lauf und wird via City Slang an den Mann und die Frau gebracht. Man darf weiterhin gespannt sein!

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Shawn

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