Plattenkritik

Bullet For My Valentine - Fever

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Release Date: 23.04.2010
Datum Review: 08.06.2010

Bullet For My Valentine - Fever

 

 

Der Sohn meines Arbeitskollegen (keine 18 Lenze alt) geht heute Abend zum BULLET FOR MY VALENTINE Konzert. Ich gehe mit ihm und bin mir sicher, so ziemlich der älteste Bock unter den ganzen Schäfchen zu sein. Er erzählte mir, dass das Aussehen an diesem Abend das Wichtigste sei. Er hätte daher monatelang überlegt, in welches Gewand er sich hüllen, in welche Schuhe er sich zwängen und in welche Hose er schlüpfen solle. Und welche Lidschatten er auftragen müsse, um ein stimmiges Ganzes zu demonstrieren. Beim Parfüm habe ich dann nicht mehr zugehört...und spätestens da fühlte ich mich schrecklich deplatziert. Genau mit diesen Gefühlen rotiert "Fever" in meinem Hirn, irgendwie fühle ich mich zu alt, zu deplatziert für die Waliser BULLET FOR MY VALENTINE. Es ist nicht so, dass ich melodische Gitarren, die sehr thrashig sein können (und in den Soli meist nur eine Tonleiter hoch und runter wandern), oder am Fließband produzierte und am Laufband präsentierte Chorusse, Refrains sowie Hooklines verachte. Ich bin auch kein Disser gut strukturierter Songs und respektiere den Schritt einer Band, auf dem dritten Album die Screams in die Ecke zu stellen und dem Klargesang unendliche Freiheiten einzuräumen. Aber vor ganz vielen Jahren nahm eine Band namens METALLICA (die wahrscheinlich gemäß einer Umfrage heute Abend auf dem Konzert kaum einer kennen dürfte) fast genau die gleichen Songs auf, allerdings in hart und stimmlich in männlich. Und es ist auch noch gar nicht so lange her, da besannen sich TRIVIUM darauf, ebenfalls diese Band namens METALLICA zu covern. Auch in hart, stimmlich allerdings allenfalls in mittel-zart. Somit stellt sich die Frage, wer eigentlich "Fever" braucht. Ich als alter Sack jedenfalls nicht, aber heute Abend wird sich zeigen, dass BULLET FOR MY VALENTINE als junge Band Musik für junge Leute machen. Warum auch nicht...

Tracklist:
01. Your Betrayal
02. Fever
03. The Last Fight
04. A Place Where You Belong
05. Pleasure And Pain
06. Alone
07. Breaking Out, Breaking Down
08. Bittersweet Memories
09. Dignity
10. Begging For Mercy
11. Pretty On The Outside

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Clement

Autoren Bio

Ich fühle mich zu alt