Plattenkritik

CHUNK! NO, CAPTAIN CHUNK! - Get Lost, Find Yourself

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Info

Release Date: 19.05.2015
Datum Review: 05.06.2015
Format: CD Digital

Tracklist

 

01. Playing Dead
02. City of Light
03. The Other Side
04. Set It Straight
05. Pull You Under
06. What Goes Around
07. Worst Case Scenario
08. Twist The Knife
09. Get Lost, Find Yourself
10. Every Moment

Band Mitglieder

 

Bert Poncet (Vocals)
Paul Cordebard (Guitar/Back Vocals)
Éric Poncet (Guitar)
Mathias Rigal (Bass)
Bastien Lafaye (Drums)

CHUNK! NO, CAPTAIN CHUNK! - Get Lost, Find Yourself

 

 

Auf dem Coverfoto fehlt der Eiffelturm! Nein, Moment - das ist ja gar nicht die Heimatstadt der europäischen Anwärter auf das Erbe von A DAY TO REMEMBER. Von Paris aus startet das Quintett mit "Get Lost, Find Yourself" eine Popcore-Sinnflut mit allen Regeln der Kunst.
 
Erster Stop: Los Angeles. Hier wird Kyle Black (u.a. PIERCE THE VEIL, NEW FOUND GLORY, THE COLOR MORALE, COMEBACK KID) gefragt, wie man aus dem Hybriden aus Poppunk und Metal noch mehr Deut rausschlagen kann. Dieser setzt sich zusammen mit CHUNK! NO, CAPTAIN CHUNK! an einen Tisch und entscheidet sich für bewährte Erfolgsrezepte. Pomp, scharf geschnittene Metalcoreschnipsel und ein nicht unwesentlicher Anteil des Unschuldsfaktors von NEW FOUND GLORY ergeben die zehn Songs des dritten Albums der Franzosen.
Nächster Stop: "City Of Light" verhakt sich bereits im Anfangsriff, irgendwie nämlich wird das Zuckerbrot hier zu dick geschnitten. "Can´t stop us now, we´re burning this city to the ground..." floskelt sich Front-Captain Bert Poncet durch den Refrain, gleich nachdem "Playing Dead" zu Beginn alle Warped Tour-Mitmach-Skills steckt: Stampfendes Intro, Background-Growls, YELLOWCARD-Sonnenschein. Doch diese Cheezyness steht CHUNK! NO, CAPTAIN CHUNK!, bei denen sich der niedliche französische Akzent mittlerweile beinahe gelegt hat. "Set It Straight" perlt mit seinen poppigen "Oh-Ohohoh"-Chören und erinnert an einen Grossteil des Labelkollegiums, "Pull You Under" gibt sich Mühe, in der Strophe zu metzeln um dann im Chorus die kalifornische Sonne durchzudrücken. Leider kämpfen die Hooklines hier wie auch in der drauffolgenden Quotenballade "What Goes Around" weiter mit Aneinanderreihungen von oberflächlichen Lyrics und schon mal gehörten Melodien.
Finaler Stop: CHUNK! NO, CAPTAIN CHUNK! suchten Reinheit, Breitbandkompatibilität und eine gepflegte Produktion - hier hat die Band ihr Ziel erreicht. Auch beweisen junggebliene Luftsprünge wie "The Other Line", das Poncet, die Gitarristen Paul Cordebard und Éric Poncet sowie Bassist Mathias Rigal und Drummer Bastien Lafaye wirklich hart an sich und ihrem Songwriting gearbeitet haben. "Get Lost, Find Yourself" jedoch bringt in seiner Gesamtheit nicht genügend Zunder mit, um das derzeit auffällig funkelnde Poppunkuniversum allein zu verteidigen.

 

Autor

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.