Plattenkritik

Call To Preserve - Life of Defiance

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Release Date: 08.06.2010
Datum Review: 08.06.2010

Call To Preserve - Life of Defiance

 

 

Facedown Records haben in den letzten Jahren den Schwerpunkt sicherlich nicht auf den Hardcore gerichtet. So lassen sich tonnenweise Metalcore-Bands finden, die vor allem durch stimmliche Emotionalität in den Refrains langweilten. Mit CALL TO PRESERVE ändert sich dieses Dilemma schlagartig. Das dritte Album "Life Of Defiance" ist einerseits durch und durch melodiös getränkt und erinnert von der Herangehensweise mehr an Benutzer etwas verschachtelter Strukturen. Aber beiseite geschoben haben CALL TO PRESERVE nicht ihre straighte Seite, so dass ein großer Hammer mit Aufdruck "80er Jahre Hardcore" über den Songs schwebt. Gerade dieses Ambivalente, dieses zwischen den Stühlen stehende, meistern die fünf unaufgesetzt Gläubigen (das zumindest lassen die Texte erkennen) auf "Life of Defiance". So prägen auf der einen Seite massig klaustrophobische Stimmungsbilder, die in letzter Zeit den modernen Hardcore ebneten, das Geschehen mehr als nachhaltig. Auf der anderen Seite lockern die zahlreichen Mosh-And-Go Elemente die vorderste Pit-Reihe auf und die in Form von Breakdowns unterstütze direkte Herangehensweise sorgt für Bewegung, Drive und Groove. Bestes Beispiel dafür ist der Schlag ins Gesicht "Across the Isle", der von Joe Musten (ADVENT, ex-BELOVED) am Mikro begleitet wird. Apropos: Ausdrucksstark auch der voluminös angeraute Sänger, mit dem das Gerüst aus Emotionen und draufgängerischer Präzision zusammengeschweißt wird. CALL TO PRESERVE kredenzen zusammenfassend eine deprimiert orientierte Wohltat der Moderne für die bewegungsfreudigen, Rückwärts gerichteten Harten.

Tracklist:
01. Life of Defiance (2:19)
02. Drawing Lines on All Sides (2:05)
03. Empty Promises (2:14)
04. The Weight (2:32)
05. Functionary (3:04)
06. Desoto (3:21)
07. Thin Skin (3:17)
08. Across the Isle (1:34)
09. Holding Embers (3:23)
10. Lost at Sea (1:33)
11. Last Look Back (5:10)

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Clement

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Ich fühle mich zu alt