Plattenkritik

Cargo City - Dance/Sleep

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Release Date: 15.04.2011
Datum Review: 29.03.2011

Cargo City - Dance/Sleep

 

 

Simon Konrad war anfangs alleine CARGO CITY. Der düstere, melancholische Indiepop der mittlerweile fünf (männlichen und weiblichen) Protagonisten klingt nach 4 Jahren nur noch zu Teilen so, wie seine Heimatstadt Frankfurt auf den ersten Blick aussieht: Dunkel, trist, marode. Aber durchaus mit Lichtblicken hier und schöneren Ecken da.

„Dance/Sleep“ verspricht nicht zuviel, aber auch - nicht ganz so viel: Mal seicht tanzbar und locker-gesunde Kost für die Ohrmuschel bietend, dann aber auch gerne ruhig und verlegen, etwas romantisch verspielt. Gleitende Keyboardarrangements, sandiges und ebenes Gitarrenspiel und verschlafene Gesänge wie in „The Choir“ treffen auf die Kehrseite aus poppigen Dancebeats („Julian“, „Dance/Sleep“), schwebenden Chören und Fabrikhallenballaden mit Snow Patrol-artigen Manieren („Smile At Me“). Mit zunehmender Laufzeit wirkt frisches Pulver bereits gen „Walk Over The Alps“ zum Großteil verschossen - die Melodien preschen schwergängiger, die Längen der Titel wirken tragend und zäher.

Liebevoll produziert und mit schönen weiblichen Stimm-Highlights gespickt und süßen Instrumentalbögen versehen, rettet „Dance/Sleep“ sich dennoch zu oft selbst aus der Misere, um nach dem ersten Ohrwurm-Ansturm („Not Like Us“, Dance/Sleep“) zu versinken. CARGO CITY entwerfen zwar ein leuchtendes Bilderbuchalbum und versehen es in der oberen rechten Ecke mit dem Prädikatsstempel „Pop“. Den Aufkleber „Achtung: Innovativ, anspruchsvoll und prägend“ sucht man auf dem dritten Werk der Frankfurter um Mastermind Konrad allerdings vergebens.

Tracklist:
01. Dance/Sleep
02. Not Like Us
03. Let's Fail In Love
04. The Choir
05. Julian
06. Walk Over The Alps
07. Smile At Me
08. The Tale Of The Careless Man
09. All That You Need
10. Life In Reverse

Autor

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.