Plattenkritik

Caspian - Tertia

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Release Date: 07.08.2009
Datum Review: 30.07.2009

Caspian - Tertia

 

 

Neues aus Boston: CASPIAN wühlen mal wieder im tiefsten Inneren des Hörers. Wen das nicht rührt, ist ohnehin schon tot.

Eine Platte wie diese zu beschreiben ist nahezu unmöglich. Die Lieder auf „Tertia“, dem dritten Album der Bostoner Formation CASPIAN sind schlicht unglaublich. Man muss sie selbst hören oder besser – Fühlen! Oder noch besser: Leben! Für 58 Minuten muss man selbst den Kopfhörer aufsetzen, muss alles um sich herum vergessen und sich allem hingeben, was einem auf 10 Songs begegnet. Spannung erzeugen CASPIAN vom ersten Ton an, den Hörer richtig in ihren Bann ziehen sie erst nach 2 Minuten. Dann beginnt das Eigentliche. Die Vertonung der Sehnsucht. So ungefähr muss sie klingen, wenn man sie hört und gleichzeitig fühlt. So ungefähr muss das sein.

58 Minuten bieten CASPIAN dem Hörer purste Intensität. Zwar etwas härter und mit mehr Ausbrüchen als es Kollegen wie beispielsweise THIS WILL DESTROY YOU tun, dafür ähnlich elegant. So ist „Tertia“ eine Reise ins tiefste innerste der Seele. Das ist das gute, am instrumentellen Postrock. Aufwühlend, kraftvoll, aufbauend, emotional – und der Hörer kann es dank nichtvorhandener Lyrics, für sich deuten, wie er es möchte. Er kann innerhalb einer Stunde sein ganzes Leben ans ich vorbeiziehen lassen und über Fehler wie auch Triumphe nachdenken, er kann die noch immer geliebte Ex-Freundin neben sich denken oder aber auch den Ausbruch aus dem erdrückenden Job vollziehen. Alles eine Sache der Fantasie. CASPIAN machen es möglich und passen sich jeder Stimmungslage an, ohne je beliebig zu klingen. Ein wichtiges Album. Für alles und jeden.


Tracklist:
01. Mie
02. La Cerva
03. Ghosts of the Garden City
04. Malacoda
05. Epochs in Dmaj
06. Of Foam and Wave
07. Concrescence
08. The Raven
09. Vienna
10. Sycamore

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Raphael

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