Plattenkritik

Cattle Decapitation  - The Harvest Floor

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Release Date: 30.01.2009
Datum Review: 30.01.2009

Cattle Decapitation - The Harvest Floor

 

 

“The actual title “The Harvest Floor” refers to the area of a slaughterhouse where the animal (of course in our case it always means the HUMAN) begins the agonizing process of death, usually done with a bolt to the forehead or a slice to the throat.”

CATTLE DECAPITATION benutzen die Musik, um die Misshandlung von Tieren sowie deren Verzehr anzuprangern. Sie verstehen sich nicht als bloße Unterhalter, sondern sind daran interessiert, Missstände aufzudecken und die sich an Tieren vergehende Menschheit bloßzustellen. Dabei bleibt der Humor nicht auf der Strecke, Songs wie das herrlich asoziale "Into The Public Bath“ entlädt die Antipathie gegen öffentliche Schwimmbäder und hält am Ende einige Darmwinde bereit. Die musikalische Unterstützung ihres Kampfes wird vom extremen Metal finanziert, wobei die Band aus San Diego im Fach „Sehr Extrem“ eingeordnet werden muss. Eine Änderung gab es im Lineup, auf die Felle knüppeln darf jetzt David McGraw. Dieser erzeugt an seinem Arbeitsgerät eine Vehemenz, die den brutalen US Death Metal perfekt zur Geltung kommen lässt. Gespickt ist „The Harvest Floor“ mit technischen Kabinettstückchen, die von wilden Frickelorgien in fast episch ausladende Sequenzen umschalten. Dabei ist die Rasantheit der Tempiwechsel beeindruckend, mit der CATTLE DECAPITATION ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Gänzlich durchgeknallt und hörenswerter denn je ist die Vokalakrobatik eines Travis Ryan, bei der genau aufgepasst werden muss, ob es sich um Echtstimme oder um Tonbandaufnahmen von gequälten Tieren handelt. Viele kleine Überraschungseier (es winken musikalische Zwischenspiele, ruhigere und sehr melodische!! Töne oder diverse Gastauftritte) hat das Quartett auf „The Harvest Floor“ versteckt. Diese müssen akribisch gesucht werden, Gastgeschenke gibt es bei anderen Bands. Allerdings nimmt die über dem Album schwirrende Kopflastigkeit mit jeder Runde in der Achterbahn der Gefühle ab und der Punkt der grenzenlosen Erschließung ist möglich. Das ist die große Stärke der Ausnahmekönner CATTLE DECAPITATION.

Tracklist:
1. The Gardeners Of Eden 5:38
2. A Body Farm 3:28
3. We Are Horrible People 3:55
4. Tooth Enamel & Concrete 2:57
5. The Ripe Beneath The Rind 2:49
6. The Product Alive 3:04
7. In Axestacy 4:42
8. Into The Public Bath 3:10
9. The Harvest Floor 3:07
10. Regret & The Grave 4:41

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Clement

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Ich fühle mich zu alt