Plattenkritik

Cavalera Conspiracy - Inflikted

Redaktions-Rating

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Release Date: 28.03.2008
Datum Review: 17.03.2008

Cavalera Conspiracy - Inflikted

 

 

10 Jahre waren die Cavalera-Brüder Max und Iggor (richtig gelesen, der Künstler möchte jetzt mit zwei "gg" geschrieben werden...) musikalisch und persönlich getrennt, nun haben sich beide zusammengerauft und mit "Inflikted" den ersten Schritt zu einer hoffentlich demnächst stattfindenden SEPULTURA-Reunion unternommen. Die Erwartungen der Fans an dieses Album sind enorm und der Druck auf CAVALERA CONSPIRACY war somit hoch, ein grandioses Album veröffentlichen zu müssen. Wer bisher den Werdegang von Max Cavalera, der auch bei diesem Album sämtliche Songs schrieb, begleitet hat, wird davon ausgehen können, dass der charismatische Frontmann keine schlechten Alben schreiben kann. Somit stellt sich lediglich noch die Frage, ob es sich um gutes oder erstklassiges Album handelt.

Mit den im Vorfeld veröffentlichten "Inflikted" und "Sanctuary" haben CAVALERY CONSPIRACY bereits zwei erstklassige Tracks an den Anfang des Albums gestellt. Beide erinnern aufgrund ihres geradlinigen Thrash Metal-Riffings und dem Groove ein wenig an alte SEPULTURA und hätten auch auf deren Meisterwerken "Arise" und "Beneath The Remains" gepasst. Weitere Hochkaräter sind das stumpf schleppende "The Doom Of All Fires" und das drückende "Bloodbrawl". Auf "Inflikted" sind die Percussions und Modern Metal-Anteile dezenter platziert worden als auf Max Cavaleras Hauptband SOULFLY. Ohnehin klingt das Album nicht nach einer billigen Kopie von SOULTURABOMB, sondern streckenweise durchaus eigenständig und losgelöst von diesen Bands. Dennoch (und das war klar) hat sich Max rege seiner Vergangenheit bedient und nach der Rosinentheorie die besten Stücke seines musikalischen Schaffens herausgepickt. CAVALERA CONSPIRACY profitiert hauptsächlich von der Gitarrenarbeit des grandios aufspielenden Marc Rizzo (SOULFLY) und natürlich von Max Cavaleras einzigartiger, aggressiver Brüllstimme. Hinzu kommt das geniale Powerdrumming von Iggor, das durch die Produktion von Logan Mader mit ordentlich Druck versehen worden ist.

Letztendlich ist "Inflikted" das Album geworden, dass die Anhängerschaft erwarten durfte. Der ganz große Wurf ist den Brüdern damit allerdings nicht gelungen, dazu ist das Strickmuster einiger Songs zu bekannt und die Hitdichte zu löchrig. Allerdings zeigt dieses Album deutlich, dass die Cavalera-Brüder immer noch Lust auf extremen Metal haben und vielleicht können viele SEPULTURA-Fans der ersten Stunde mit "Inflikted" und der CAVALERA CONSPIRACY die letzten 10 Jahre vergessen.

Tracklist:
1. Inflikted
2. Sanctuary
3. Terrorize
4. Black Ark
5. Ultra-Violent
6. Hex
7. The Doom Of All Fires
8. Bloodbrawl
9. Nevertrust
10. Hearts Of Darkness
11. Must Kill

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Clement

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Ich fühle mich zu alt