Plattenkritik

Cherished - Horizon Falls

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Release Date: 25.03.2011
Datum Review: 23.03.2011

Cherished - Horizon Falls

 

 

„der handballweltmeistertrainer vlado stenzel hat mal auf eine frage, warum er nur große spieler in seinem kader hat, geantwortet: "große spieler können flink und wendig gemacht werden, aber kleine, flinke, wendige spieler können nicht groß gemacht werden"

Bezogen auf die Einleitung bedeutet das für die Bottroper CHERISHED, dass ihr nach „groß sein wollen“ klingender und visuell erscheinender Metalcore dann Zukunft hat, wenn sie zuverlässig, zuversichtlich und vor allem ambitioniert an ihrer musikalischen Zukunft arbeiten, so dass sie auch flink und wendig werden.

Denn wie Elefanten stampfen sie sehr hölzern mit ihrem Standard Repertoire durch den bereits von tausenden Bands geebneten Weg und hangeln sich von einem u l t r a i n d i e l ä n g e g e z o g e n e m Breakdown zum nächsten. Was an sich auch nicht schlecht sein muss, doch dazwischen fehlt einfach noch das Charismatische, das sozusagen, was die Kids zum Download der Materie animiert.

Ein Sänger, der sich entweder oben oder unten aufhält (bzw. ab und zu Schweinchen Dick bemüht), Songs, die im getragenen Midtempo grooven und sich hin und wieder in schnelle Eruptionen verwandeln oder in Thrash Läufen ausufern. Es fehlt bei CHERISHED auch noch an den technischen Voraussetzungen, den Bands nachzueifern, die auf den T-Shirts der Bandmitglieder prangern (DESPISED ICON, CARNIFAX, AS BLOOD RUNS BLACK). Diesbezüglich bitte mal das zeitgleich auf Rising Records veröffentlichte Album von DYING SIGNALS anchecken, die machen im Grunde das Gleiche, füllen die Steps zwischen den Breaks aber interessanter, weil progressiver aus.

Wenn mal wie in „The Forgotten“ die Lead einen kleinen Ausflug macht, wenn das Songwriting/Key Bedrohlichkeit simuliert oder es melodisch zugeht, dann lässt „Horizon Falls“ übelst aufhorchen. Ansonsten regiert noch das Mittelmaß und es muss konstatiert werden, dass Brutalität auf Teufel komm raus, eine gute Produktion pepaart mit Ambition noch kein gutes Album ausmacht.

Tracklist:
1 The Beginning 1:31
2 Life of Suffering 4:07
3 My own Tradgedy
4 Torments of Humanity 4:52
5 Age of Destruction 2:53
6 Horizon Falls 3:31
7 When Night is Falling 4:32
8 The Forgotten 4:14
9 Deadly Silence 4:11
10 Last Sunset 3:31

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Clement

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Ich fühle mich zu alt