Plattenkritik

Chickenhawk - Modern Bodies

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Release Date: 01.11.2010
Datum Review: 15.10.2010

Chickenhawk - Modern Bodies

 

 

Wenn man über Bands und deren Musik schreibt, neigt man für gewöhnlich dazu diese in irgendeine Schublade zu stecken, um so dem Leser einen besseren Eindruck zu vermitteln, was ihn auf dieser Platte erwartet. Jedoch ist Schubladendenken keine schöne Sache, sollte man doch, gerade als Musikliebhaber, für alles offen sein, um sich so noch überraschen zu lassen.

CHICKENHAWK machen es einem mit ihrem Debutalbum „Modern Bodies“ dagegen ziemlich leicht, dieses zu vermeiden. Ihre Musik ist zu speziell, zu abwechslungsreich und einfach unvorhersehbar, so dass sich ein Gemenge ergibt, das einfach zu groß für jegliche Schublade ist. Vielmehr klingt „Modern Bodies“, als hätte man sich aus jeder Schublade ein kleines Stück gegriffen und dieses dann mit den anderen in liebevoller Handarbeit und in einem ganz eigenen Stil miteinander verknüpft. So entsteht ein Klangteppich, der neben progressiven Elementen, Metal, Punk und Alternative vereint. Dabei setzt man vor allem auf viel Abwechslung in Form von Tempowechseln, die Teilweise an Bands wie THE DILLINGER ESCAPE PLAN erinnern. So wechseln sich schnelle chaotische mit melodischen Parts ab und lassen nie Langeweile aufkommen. Auch stimmlich variiert man zwischen harten Shouts und melodischeren Refrains, wobei nach keinem Standardschema verfahren wird, sondern immer ein wenig der Überraschungseffekt einsetzt. Jedoch erschließt sich die Vielfalt dieser Songs erst nach einigen Runden im Player. So sollte man den Herren aus Leeds ihre Zeit lassen und nicht nach dem ersten Mal Hören die Platte beiseite legen. Musikalisch gibt es hier einfach jede Menge zu entdecken und gerade die Details machen „Modern Bodies“ so besonders. Wer also in musikalischer Richtung für vieles offen ist und nicht mit riesigen Scheuklappen durchs Leben läuft, sollte sich die Zeit nehmen und sich das Werk von CHICKENHAWK einmal zur Brust nehmen. Besonders zu empfehlen sie die Tracks „Scorpieau“ und „I Hate This, Do You Like It?“.


Tracklist:
01. Scorpieau
02. NASA vs ESA
03. The Letdown
04. Son Of CERN
05. The Pin
06. I Hate This, Do You Like It?
07. My Name Is Egg
08. Mandarin Grin
09. Kerosene
10. Gravitronic Life-ray Table
11. Bottle Rocket

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Wencke

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