Plattenkritik

Choking On Illusions - Rest/Less

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 27.03.2015
Datum Review: 16.04.2015
Format: CD

Tracklist

 

01. Intro
02. Rest-less
03. Sleepwalker
04. Left Unsaid
05. 13
06. Borderlines
07. Interlude
08. Broken Song
09. Death Waltz
10. L.O.V.E.
11. Baptism – Funeral

Choking On Illusions - Rest/Less

 

 

Die Ankündigung, nach der Veröffentlichung des neuen Albums und einigen dann kommenden Touren eine Pause auf unbestimmte Zeit einzulegen glich einem Schlag in die Fresse. Denn CHOKING ON ILLUSIONS haben sich seit ihrer Gründung 2008 in eine schwindelerregende Höhe katapultiert, die es nun mit ihrem zweiten vollwertigen Album „Rest/Less“ zu manifestieren gilt. Und eins vorweg: Das neue Album macht den möglichen Abschied von dieser Band unglaublich schwer!

Die in der Bastardized Recordings Familie aufgenommene Band zeigt gleich durch das Coverartwork, dass in diesem Album viel Detailverliebtheit, Subtiles und Individuelles steckt. Im Vergleich zur letzten EP „Revive“ beziehungsweise zum Debüt „Guide Me Home“ sind die Hardcore-Wurzeln ausgeprägter und es schimmert eine lässigere, fast schon frostige Grundstimmung durch, die hervorragend von Sänger Mario transportiert wird. Diese wird immer wieder durch fragile Momente durchbrochen, die den Turm wie bei Jenga! zum Einsturz bringen können. Stark in Szene gesetzt wurden auch die gegensätzlichen Momente, die vor allem dann Energie freisetzen, wenn harmonische auf dissonante Abschnitte prallen oder einfacher gesprochen wenn Dur mit Moll einen drauf macht. Das alles ist auch deshalb so gelungen, weil das Quintett spielerisch noch einen Schritt zulegte und sich die Bühnenerfahrung der vielen Shows im Songwriting niederschlug. Es geht aber auch mitunter ruppiger, moshiger zur Sache, aber alles im Fluss und nie aufgesetzt oder Schema Reißbrett.

„Rest/Less“ ist nicht als schnelllebige Sache komponiert worden, CHOKING ON ILLUSIONS haben es fertiggebracht, ein zugängliches und dennoch auf Dauer angelegtes Album zu schreiben, dass einfach seine Runden braucht. Trotz aller melodischen Momente dominiert die Nachdenklichkeit und irgendwie drängt sich ein Gefühl der Beklemmung auf, das Leben als große unwegbare Baustelle zu sehen und es auch so zu bewältigen.      

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Clement

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Ich fühle mich zu alt